Zusammenfassung
Fehlschläge nach Osteosynthesen des Beckenrings oder nach Azetabulumrekonstruktionen
sind i. d. R. chirurgisch schwer zu behandeln und sollten von spezialisierten Zentren
durchgeführt werden. Das Ziel der Primärversorgung der Becken- und Azetabulumver-letzungen
sollte immer sein, derartige Komplikationen möglichst zu vermeiden. Da allein schon
der Klassifikation, der primären Einschätzung der spezifischen Besonderheiten der
Verletzung, der Zugangswahl und letztendlich der Auswahl und Ausführung der Osteosynthese
eine entscheidende Bedeutung für den Erfolg der Behandlung zukommen und in allen Bereichen
erhebliche Fehlermöglichkeiten vorkommen können, sollte im Einzelfall immer geprüft
werden, inwieweit die persönliche Erfahrung und/oder infrastrukturellen Voraussetzungen
gegeben sind, eine Definitivbehandlung außerhalb von Notfallversorgungen vorzunehmen.
Es ist zu erwarten, dass im Zuge der Änderungen der Krankenhauslandschaft eine weitere
Zentrierung von Becken- und Azetabulumverletzungen zu Traumazentren hin erfolgen wird.