Zusammenfassung
Das LCP-Konzept mit winkelstabil verankerten Plattenschrauben hat für die Versorgung
der distalen Radiusfraktur einen wesentlichen Fortschritt gebracht. Stellten bislang
für den komplikationsarmen radio-palmaren Zugang ausschließlich Flexionsfrakturen
eine Indikation dar, so kann unter Verwendung der LCP das Indikationsspektrum auf
extraartikuläre als auch artikulare Extensionsfrakturen (90 % aller Frakturen) ausgeweitet
werden. Somit lassen sich alle distalen Radiusfrakturen von der A3- bis zur C3- Fraktur,
die mit einer Plattenosteosynthese versorgt werden können, mit einer LCP versorgen
[6]. Die bislang vorliegenden Ergebnisse einer prospektiv angelegten Multicenterstudie
mit 9 teilnehmenden Einrichtungen bei der Behandlung distaler Radiusfrakturen (197
distale Radiusfrakturen, hiervon waren 165 mit einer LCP 3,5 mm versorgt) zeigten
lediglich in 5 Fällen nach 6 Monaten einen sekundären Korrekturverlust. Insbesondere
fand sich ein sicherer Schrauben- und Plattenhalt im osteoporotischen Knochen, so
dass auch gerade bei diesen Problemfrakturen ein komplikationsloser Verlauf beobachtet
wurde.