OP-Journal 2002; 18(2): 100-104
DOI: 10.1055/s-2007-977583
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Schenkelhalsfraktur beim Kind

Wolfgang Schlickewei, Richard Salm
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die Schenkelhalsfraktur beim Kind ist eine seltene Verletzung. Im Gegensatz zu den einen osteoporotischen Knochen treffenden häufigen Verletzungen der Schenkelhalsregion des alten Patienten sind in der Regel hohe Krafteinwirkungen und direkte Traumamechanismen die auslösende Ursache. Das Behandlungskonzept wird durch die Besonderheiten der Blutversorgung des kindlichen Schenkelhalses und insbesondere seiner Epiphysenregion beeinflusst. Vor allem dislozierte Frakturen gefährden die Hüftkopfdurchblutung. Die Fraktureinteilung erfolgt nach einer Klassifikation von Delbet und Colonna. Als Behandlungskonzept hat sich die sofortige Reposition der Fraktur, die Entlastung des Gelenkhämatoms durch Eröffnung der Gelenkkapsel und das Stabilisieren der Fraktur mit kanülierten Schrauben bzw. bei wachstumsfugennahen Frakturen mit die Fuge kreuzenden Bohrdrähten bewährt. Die wesentliche Spätkomplikation der Verletzung, die durch Störung der Durchblutung bedingte Femurkopfnekrose, kann so in der überwiegenden Zahl der Fälle wirksam vermieden werden.

    >