Die Farbkodierte-Duplexsonographie (FKDS) gilt als erste diagnostische Maßnahme der
Wahl für die Abklärung einer tiefen Venenthrombose (TVT) der unteren Extremität. Um
diesen Standard zu gewährleisten, müssen die sonographischen Kriterien (Kompressibilität,
Echogenität, Durchmesser und Color-Doppler-Signal) korrekt eingesetzt und beurteilt
werden. Denn bereits die Venenkompressibilität, die als wichtigstes und am meisten
verwendetes Kriterium gilt, hat anatomische (Adduktorenkanal), methodische (kleine
frische kompressible Thromben) und Weichteilbedingte (z.B. Ödem und Hämatom nach Osteosynthese
einer Fraktur) Limitationen. Bei den übrigen US-Kriterien gibt es auch Situationen
mit schwieriger Beurteilbarkeit, wie z.B. kleine, frische, echoarme Thromben im B-Bild,
Venenerweiterung bei Veneninsuffizienz oder venösen Dysplasien, unklares venöses Signal
bei inadequäter Einstellung, bei Artefakten oder bei Weichteilprozessen. Auch mögliche
Pitfalls durch anatomische Varianten (z.B. Duplikation der V. femoralis und/oder poplitea)
und durch Weichteilpathologie müssen berücksichtigt werden. Anhand mehr als 6000 sonographischen
Untersuchungen der Beinvenen im Rahmen der eigenen Erfahrung mit der Venensonographie
seit 1988 werden die möglichen Limitationen und Pitfalls der FKDS analysiert und die
unterschiedlichen Maßnahmen für seine Erkennung und Vermeidung diskutiert.
Lernziele:
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Vermittlung praktischer Tipps und Tricks in der Untersuchungstechnik und Anwendung
der unterschiedlichen sonographischen Kriterien für die Diagnose einer Beinvenenthrombose.
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Kenntnisse möglicher Pitfalls in der FKDS-Diagnose und Differentialdiagnose der TVT.
Korrespondierender Autor: Fernández Sánchez J
Robert-Bosch-Krankenhaus, Radiologie und Nuklearmedizin, Auerbachstr. 110, 70376 Stuttgart
E-Mail: fernandez.sanchez@rbk.de
FKDS - Venenthrombose - Pitfalls