Rofo 2007; 179 - WI_PO_92
DOI: 10.1055/s-2007-977366

3T – Follow-up MRT bei DWI positiver transienter globaler Amnesie

O Sedlaczek 1, M Hartmann 1, S Hähnel 1, K Sartor 1
  • 1Uni Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg

Ziele: Die transiente globale Amnesie ist ein klinisch-neurologisches Syndrom mit plötzlich einsetzendem kurz andauerndem retrograden und anterograden Gedächtnisverlust. Erst kürzlich konnten verzögert T2/DWI-Veränderungen im Hippocampus als morphologisches Akut-Korrelat der Erkrankung gesichert werden. Die Frage welcher Mechanismus zur Entstehung der Läsionen führt ist unklar. Für eine Ischämie ist eine Läsionspersistenz auch nach 24 Monaten zu erwarten. Methode: Von 31 Patienten mit serieller Akut-MRT (MRT Vision & Sonata 1,5T, Stroke-MRT, DWI/ADC parallel und orthogonal zum Hippocampus) im Rahmen der TGA, wurden die 26 Patienten, die eine DWI – Läsion aufgewiesen hatten nach 24 Monaten kontaktiert. Informationen über alle 26 Patienten wurden eingeholt. Letztlich konnten 13 von diesen nachuntersucht werden. (MRT Trio: T2w, T1w, T1-IR (parallel und orthogonal zum Hippocampus), DWI/ADC, TOF-MRA). Ergebnis: Bei 12/13 Patienten fand sich an der Läsionsstelle – teils sehr umschriebene – liquorisointense T2 Hyper-, T1Hypointensität. Im Vergleich zu den bei 1.5 T akquirierten Voraufnahmen fanden sich darüber hinaus multiple „asymptomatische“ Cavitäten des Hippocampus. Ohne Kenntnis des DWI-Vorbefundes wurde die „TGA''-Läsion nur in 8/13 Fällen erkannt. Schlussfolgerung: Die DWI-Läsionen, die in der Akut-Phase der TGA nachweisbar sind, hinterlassen nach 24 Monaten zumindest teilweise persistierende liquorisointense Läsionen. Ein ischämischer Gewebsuntergang ist somit die plausibelste Erklärung für deren Auftreten.

Korrespondierender Autor: Sedlaczek O

Uni Heidelberg, Neuroradiologie, INF 400, 69120 Heidelberg

E-Mail: oliver_sedlaczek@med.uni-heidelberg.de