Rofo 2007; 179 - WI_PO_35
DOI: 10.1055/s-2007-977309

Abhängigkeit von 3D Koronarbewegungen und Herzphasen von der Herzfrequenz: Quantifizierung mittels 64-Zeilen CT

L Husmann 1, S Leschka 1, L Desbiolles 1, H Scheffel 1, PA Kaufmann 1, B Marincek 1, H Alkadhi 1
  • 1Department Radiologie Universität Zürich, Institut für Diagnostische Radiologie, Zürich

Ziele: Da Koronarbewegungen die Bildqualität bei der Koronarangiographie mittels Computertomographie (CT) besonders bei erhöhten Herzfrequenzen (HF) beeinträchtigen, wurde die Abhängigkeit von dreidimensionalen (3D) Koronarbewegungsmustern und Herzphasen von der HF analysiert. Methode: Bei 30 Patienten (7 Frauen; HF: 45–100/s) wurde eine retrospektiv EKG-getriggerte 64-Schicht CT-Koronarangiographie durchgeführt. Elf Punkte an koronaren Aufzweigungsstellen wurden in jedem 10%-Schritt des RR-Intervalls des Herzzyklus markiert und verfolgt. Die 3D Koordinaten dienten der Berechnung von Entfernungen und Geschwindigkeiten der Koronarbewegungen an jedem untersuchten Punkt. Herzphasen wurden anhand der Öffnung und Schließung der Aortenklappe determiniert. Ergebnis: 3D Koronarbewegungsgeschwindigkeiten (geometrisches Mittel [geometrische Standardabweichung]: 26,8[2,6], Streubereich:1,0–333,6mm/s) variierten erheblich während des Herzzyklus an den verschiedenen Messpunkte und nahmen mit zunehmender HF zu (r=0,47;P<0,009). Geschwindigkeitsspitzen ereigneten sich zwischen 30–40% und 0–10% des Herzzyklus (31,7[2,2] und 42,5[2,3] mm/s), Geschwindigkeitstäler zwischen 60–70% und 20–30% (13,0[2,3] und 26,1[2,3]mm/s). Mit zunehmender HF nahm die prozentuale Dauer der Systole von 20 auf 50% zu (r=0,82;P<0,001), und die Geschwindigkeitstäler sowie die Geschwindigkeitsspitzen ereigneten sich später im Herzzyklus (r>0,51;P<0.005). Mit zunehmender HF nahm die Geschwindigkeit im diastolischen Geschwindigkeitstal zu (r=0,75;P<0,001), wobei die Weite des Tals abnahm (r=-0,82;P<0,001). Mit zunehmender HF verringerte sich die Differenz zwischen minimaler diastolischer und minimaler systolischer Geschwindigkeit (r=-0,84;P<0,001) und erreichte negative Werte wenn eine HF 83/s überschritten wurde. Schlussfolgerung: 3D Koronarbewegungsmuster und Herzphasen hängen signifikant von der HF ab. Die Ergebnisse implizieren eine Anpassung der Wahl der Zeitintervalle für die Datenrekonstruktion bei der CT Koronarangiographie an die individuelle HF der Patienten.

Korrespondierender Autor: Husmann L

Department Radiologie Universität Zürich, Institut für Diagnostische Radiologie, Rämistr. 100, 8091, Zürich

E-Mail: Lars.Husmann@usz.ch