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DOI: 10.1055/s-2007-977299
Eine reduzierte Kreatinin-Clearance korreliert mit der Prävalenz arterieller Gefäßläsionen bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit – Ergebnisse der Ganzkörper MR-Angiographie
Ziele: In prospektiven Studien konnte gezeigt werden, dass die Niereninsuffizienz einen unabhängigen kardiovaskulären Risikofaktor darstellt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz von Gefäßläsionen bei Patienten mit symptomatischer peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) und eingeschränkter Kreatinin-Clearance zu bestimmen. Methode: An einem 1,5 T System (Magnetom Avanto, Siemens, Erlangen) wurde bei 149 Patienten (65±9,8 Jahre, 110männlich) mit symptomatischer pAVK eine Ganzkörper MR-Angiographie (GK-MRA) durchgeführt. Als Schwellenwert wurde eine Kreatinin-Clearance von <60mg/dl definiert (41 Patienten), in der Vergleichsgruppe eine Kreatinin-Clearance >70mg/dl (94 Patienten). 14 Patienten mit grenzwertiger Nierenfunktion (Clearance 60–70mg/dl) wurden in der Auswertung nicht berücksichtigt. 42 Gefäßsegmente wurden anhand einer 4 Punkt-Skala beurteilt (0=keine Gefäßveränderung, 1=therapeutisch nicht relevante Gefäßwandveränderung, 2=hämodynamisch relevante Stenosierung, 3=Gefäßverschluss). Zur Bestimmung eines individuellen Gefass-Scores wurden alle zugeteilten Werte addiert. Ergebnis: Die Patientengruppe mit reduzierter Kreatinin-Clearance hatte einen signifikant höheren Gefäß-Score als Patienten mit normaler Nierenfunktion (32,6±12,8 versus 22,1±14,5, p<0,01, 5670 Segmente). Hämodynamisch relevante Nierenarterienstenosen traten bei 12/41 Patienten (29%) mit Niereninsuffizienz und bei 16/94 der Kontrollgruppe (17%) auf. Während die Anzahl der Gefäßläsionen in der A. carotis interna bei Patienten mit Niereninsuffizienz höher lag (18/41 (44%) versus 29/94 (29%)) konnte kein Unterschied in der hämodynamischen Relevanz festgestellt werden (8/41 (20%) versus 18/94 (19%)). Schlussfolgerung: Eine reduzierte Kreatinin-Clearance bei Patienten mit pAVK erhöht die Prävalenz vaskulärer Läsionen in der GK-MRA. Die GK-MRA ermöglicht ein Screening des gesamten arteriellen Systems dieser Risikogruppe.
Korrespondierender Autor: Seeger A
Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen
E-Mail: achim.seeger@med.uni-tuebingen.de
pAVK - Niereninsuffizienz - Ganzkörper MRT