Ziele: Ziel dieser Studie war der Vergleich zweier oraler Kontrastmittel hinsichtlich Darmdistension und kontrastmittel-induzierter Artefakte bei PET/CT Unterschungen. Hierzu wurde eine wässrige Lösung aus 0,2% Johannisbrotkernmehl und 2,5% Mannitol (JBKM-mannitol, hauseigene Herstellung) mit dem kommerziell erhältlichen oralen Kontrastmittel VoLumen (0,1%iges Barium in wässriger Lösung, E-Z-EM, USA) verglichen. Methode: Die PET/CT Untersuchungen von 30 Patienten mit unterschiedlichen Tumoren (20 Frauen, 10Männer; Durchschnittsalter 52 Jahre) wurden retrospektiv analysiert. Alle Patienten hatten sich einer PET/CT Untersuchung mit 1,5 Liter JBKM-mannitol sowie einer weiteren PET/CT Untersuchung mit 1,5 Liter VoLumen als oralem Kontrastmittel unterzogen. Es wurde die Distension von Magen, Jejunum und Ileum bewertet. Die intraluminale Dichte des Kontrastmittels wurde durch ROIs (regions of interest) in den Darmsegmenten mit der größten Distension berechnet. Um mögliche kontrastmittel-assoziierte Artefakte zu ermitteln, wurde die intraluminale Tracer-Konzentration qualitativ (Konsensusentscheid zweier Radiologen) und quantitiativ (stadardized uptake value) bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon Test. Ergebnis: Die Distension des Dünndarms war besser mit JBKM-mannitol als mit VoLumen (p<0,05), wohingegen die Magendistension mit beiden oralen Kontrastmitteln keinen statistisch signifikanten Unterschied zeigte (p=0,3). Die intraluminale Dichte der applizierten Kontrastmittel erwies sich als statistisch signifikant höher für VoLumen mit 20HU ±6 gegenüber JBKM-mannitol mit 5HU ±3. Jedoch resultierte der Dichteunterschied nicht in einer höheren Inzidenz von PET Artefakten durch VoLumen. Weder in der qualitativen noch in der quantitativen Auswertung fanden sich PET Artefakte betreffende statistisch signifikante Unterschiede. Schlussfolgerung: Die orale Gabe von JBKM-mannitol resultiert in einer exzellenten Darmdistension unter Vermeidung kontrast-assoziierter PET Artefakte. Jedoch stellt VoLumen als kommerziell erhältliches Kontrastmittel eine gute Alternative mit zufriedenstellender Darmdistension und ohne den Nachweis relevanter PET Artefakte dar.
Korrespondierender Autor: Kinner S
Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen
E-Mail: Sonja.Kinner@uni-due.de
orales Kontrastmittel - PET/CT - Artefakte