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DOI: 10.1055/s-2007-977193
MR-Zisternographie zur Detektion von Liquorfisteln
Ziele: Überprüfung der MR-Zisternographie als Untersuchungsmethode zur Detektion und praeoperativen Lokalisation von Liquorfisteln an einem symptomatischen Patientengut mit negativer oder nicht eindeutiger Vordiagnostik. Methode: Die MR-Zisternographie wurde im Zeitraum von 6/2003–12/2005 bei 20 Patienten indiziert, nachdem die Vordiagnostik mit Endoskopie, CT-Zisternographie, nativem MRT keine eindeutigen Befunde erbrachte. Nach Aufklärung und Einverständniserklärung über die „off-label''- Anwendung des Kontrastmittels im Heilversuch wurde nach Liquorpunktion eine Mischung aus 0,5ml Gadolinium-DTPA und 10ml Liquor reinjiziert und nach 3–4h eine triplanare MR mit T1W fettsupprimierten Sequenzen durchgeführt. Ergebnis: Bei einem Patienten kam es nach Liquorpunktion zu einer links frontalen Hygrombildung, die operativ entlastet wurde. Sonst traten keine Komplikationen auf. Die Bildgebung zeigte bei 11/20 Patienten einen positiven Befund mit Liquoraustritt im Bereich der Schädelbasis, der sich bei 8/20 intraoperativ bestätigte. 2 Patienten mit Liquorverlustsyndrom und radikulärer Fistel wurden nicht operiert. Sie waren nach konservativer Therapie beim ersten und nach Blutpatchbehandlung beim zweiten Patienten symptomfrei. 1/20 Patient zeigte einen falsch positiven Befund, bei dem sich intraoperativ nach Flouresceingabe keine Liquorfistel nachweisen ließ, wobei es sich möglicherweise um eine transiente Liquorfistel handelt. 6/20 Patienten zeigten einen negativen Befund ohne Nachweis einer Liquorfistel, wurden nicht operiert und zeigten in der klinischen Nachuntersuchung keine Meningitis. 1/20 Patient zeigte einen negativen Befund, bei dem eine ossäre Dehiszens mit Meckel-Meningozele keinen Liquoraustritt zeigte trotz klinisch nachgewiesener Pneumokokkenmeningitis. Schlussfolgerung: Die MRZ ist bei gezielter Indikation eine hilfreiche, spezifische Methode zum Nachweis und Ausschluss einer Liquorfistel bei klinisch auffälligen Patienten mit negativer Vordiagnostik. Bei geringem Nebenwirkungsprofil stellt sie eine Hilfestellung für Indikation und Durchführung der Operation dar.
Korrespondierender Autor: Chone L
Klinikum Fulda, Institut für diagn & interv Neuroradiologie, Pacelliallee 4, D 36043, Fulda
E-Mail: lutz.chone@t-online.de
MR-Zisternographie - Liquorfistel - Meningitis