Rofo 2007; 179 - VO_324_1
DOI: 10.1055/s-2007-977127

Vergleich von Parenchymdosen unterschiedlicher digitaler Mammographiegeräte anhand von Daten aus dem bundesweiten Mammographie-Screening-Programm

R Girnus 1, A Sommer 1, J Czwoydzinski 1, H Lenzen 1, W Heindel 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum Mammographie Münster, Münster

Ziele: Im Rahmen des bundesweit eingeführten Mammographiescreenings wird allen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren die Möglichkeit einer Vorsorgeuntersuchung gegeben.

Viele Screeningeinheiten arbeiten mit digitaler Aufnahmetechnik: Hierbei gibt es jedoch Unterschiede in der technischen Umsetzung (Speicherfolie (CR), Flächendetektor (DR), Scanner (SC)), die eine gerätespezifische Ermittlung der Strahlenexposition verlangt. In der vorliegenden Analyse wird die Average Glandular Dose (AGD) der verschiedenen Systeme beschrieben. Methode: 104.000 Expositionen, die entweder an CR-, DR- oder einem Scansystem unterschiedlicher Hersteller durchgeführt wurden, wurden zur Bestimmung der AGD herangezogen. Alle Geräte erfüllen die nach der öffentlich verfügbaren Spezifikation (PAS 1054) geforderten Qualitätskriterien. Die AGD-Werte resultieren aus den Geräteanzeigen und werden entsprechend Angaben der Hersteller überwiegend nach den Vorgaben von Dance (Dance et al., Phys Med Biol 2000(11)) berechnet. Ergebnis: Die in die Untersuchung analysierten CR-Geräte wiesen eine durchschnittliche AGD von 1.66 +/- 0,69 mGy pro Aufnahme auf. Bei den DR-Geräten betrug die durchschnittliche Exposition 1,40 +/- 0,57 mGy und bei dem Scannsystem 0,95 +/- 0,17 mGy. Im Extremfall lagen die niedrigsten und höchsten durchschnittlichen AGD-Werte von baugleichen Geräten (CR) um 0,9 mGy auseinander (Standartabweichung der Gerätemittelwerte 0,31 mGy). Bei der gleichen Gerätegruppe unterschieden sich die aus gemessenen Einfalldosen von Prüfkörperaufnahmen (46mm PMMA) berechneten AGD-Werte um maximal 0,29 mGy mit einer Standartabweichung von 0,09 mGy. Schlussfolgerung: Die Dosen der hier involvierten CR-Geräte waren zwar im Durchschnitt höher als die der DR Geräte, lagen aber deutlich unter den Grenzwerten nach PAS oder EUREF. Die großen Unterschiede zwischen baugleichen CR-Geräten lassen sich aus diesen Daten nicht eindeutig erklären. Unter der Annahme eines homogenen Klientenkollektivs scheint eine Reduktion der AGD entweder durch eine Veränderung der Belichtungsparameter oder durch eine Optimierung der Einstelltechnik möglich.

Korrespondierender Autor: Girnus R

Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum Mammographie Münster, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48129 Münster

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