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DOI: 10.1055/s-2007-977099
Ganzkörper-MRT bei Patienten mit malignem Lymphom: Sequenzvergleich und Korrelation mit der Ganzkörper-CT
Ziele: Therapie und Prognose von Patienten mit malignen Lymphomen hängen vom Ausbreitungsgrad der Erkrankung ab. Bei diesen Patienten muss daher der gesamte Körper zum initialen Staging und bei Verlaufskontrollen exakt untersucht werden. Ziel dieser Studie war ein Vergleich unterschiedlicher Sequenzen der Ganzkörper-(GK)-MRT und eine Korrelation der Ergebnisse mit der GK-CT. Methode: 25 Patienten mit malignen Lymphomen wurden in einem 1,5 T 32-Kanal GK-MRT (Avanto, Siemens) untersucht. Das in fünf Stationen akquirierte Untersuchungsprotokoll umfasste T1-gew. Gradientenecho (FLASH) und Turbo-Spin-Echo (TSE) sowie T2-gew. STIR und TSE Sequenzen. Alle Patienten erhielten innerhalb von 4 Tagen vor oder nach der GK-MRT eine CT (Sensation 16, Siemens) von Hals, Thorax und Abdomen sowie eine Knochenmarkpunktion. Die Schnittbilddatensätze wurden unabhängig voneinander von 2 Radiologen hinsichtlich pathologisch vergrößerter Lymphknoten (LK) und extranodaler Erkrankungsmanifestationen untersucht. Eine LK-Station galt als befallen, wenn mindestens 1 LK pathologisch vergrößert war. Strittige Ergebnisse wurden mittels MRT im Verlauf kontrolliert. Die Ergebnisse der verschiedenen Sequenzen und der CT wurden miteinander verglichen. Ergebnis: Es wurden 211 LK-Stationen am Hals, 300 LK-Stationen im Thorax und 302 LK-Stationen im Abdomen untersucht. Am Hals zeigte die GK-MRT, und hier insbesondere die STIR, gegenüber der CT eine höhere Detektionsrate befallener LK-Stationen (STIR 22/23, CT 16/23). Im Thorax zeigte die CT eine höhere Detektionsrate (29/32) als die einzelnen Sequenzen der GK-MRT, allerdings fiel der Unterschied gegenüber der STIR (28/32) nur gering aus. Im Abdomen zeigten die CT und die GK-MRT vergleichbare Detektionsraten (STIR 31/35, CT 30/35). Ein Knochenmarkbefall war am besten in der STIR nachweisbar. Extranodale Erkrankungsmanifestationen wurden vergleichbar gut in der CT (32/35) und der STIR (33/35) detektiert. Die übrigen Sequenzen zeigten aufgrund nur moderater Ergebnisse im Abdomen eine deutlich geringere Detektionsrate. Schlussfolgerung: Die GK-MRT ist eine verlässliche Methode zum Staging von Patienten mit malignem Lymphom. In dieser Studie ist die T2-gewichtete STIR die sensitivste Einzel-Sequenz. Sie erzielt mit der CT vergleichbare Ergebnisse und scheint bei der Detektion pathologisch vergrößerter cervikaler Lymphknoten der CT überlegen zu sein.
Korrespondierender Autor: Frericks B
Charité, Campus Benjamin Franklin, Radiologie, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
E-Mail: bernd.frericks@charite.de
GK-MRT - Lymphom - Staging