Rofo 2007; 179 - VO_318_9
DOI: 10.1055/s-2007-977082

Prospektiver Vergleich der diagnostischen Wertigkeit T1 und T2 gewichteter MRT Sequenzen bei 3.0 T zur Detektion spontaner zervikaler Dissektionen

I Nassenstein 1, R Bachmann 1, C Stehling 1, S Krämer 1, R Dittrich 1, D Maintz 1, W Heindel 1
  • 1Universtiätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Ziele: Spontane zervikale Dissektionen (CAD) sind eine häufige Ursache des ischämischen Schlaganfalls im jüngeren Erwachsenenalter. Besondere Bedeutung im Rahmen der Diagnostik hat der Nachweis eines Wandhämatoms und die Differenzierung zu einem intraluminalen Thrombus, da das Wandhämatom die Diagnose Dissektion beweist.

In der vorliegenden Studie sollte die diagnostische Wertigkeit von T1 und T2 gewichteten axialen Sequenzen bei 3.0 T bezüglich der Detektion eines Wandhämatoms geprüft werden. Methode: 83 Patienten mit Verdacht auf Dissektion wurden an einem 3.0T System (Gyroscan Intera, Philips) mit einer dedizierten Oberflächenspule untersucht. Das Sequenzprotokoll umfasste eine 3D inflow MRA (TR/TE/FA=25ms/3.1ms/16°, 120 Schichten, Voxel Größe 0.3×0.3×0.8mm), eine wasserselektive T1w-3D spoiled GE (TR/TE/FA=31ms/7.7ms/15°, 36 Schichten, 0.3×0.3×1.0mm) vor und nach Gadolinium Applikation und eine fettunterdrückte T2w-TSE (TR/TE/ETL=drei Herzschläge/44ms/7, 18 Schichten, 0.3×0.3×2mm) Sequenz. Bei 32 Patienten konnte die Diagnose einer akuten Dissektion gestellt werden. 28 Patienten erhielten eine Diagnostik mit allen Sequenzen und wurden in die Studie eingeschlossen. Ergebnis: In der T1w-Sequenz konnte bei 26 Patienten ein Wandhämatom nachgewiesen werden, in der T1w-Sequenz nach Gd Applikation bei 27 Patienten. In der T2w-Sequenz konnte bei allen 28 Patienten ein Wandhämatom detektiert werden.

Die Differenzierung zwischen Wandhämatom und Thrombus gelang mittels T1w-Sequenz bei 4 Patienten, nach Gd-Gabe bei 5 Patienten und mit T2w-Sequenzen ebenfalls bei 5 Patienten.

Bei 2 Patienten mit okkludiertem Gefäß gelang diese Differenzierung in der T1 Wichtung nicht, bei diesen beiden Patienten gelang die Differenzierung allerdings in der T2 Wichtung, bei einem in der T1 Wichtung nach Gd Applikation. Schlussfolgerung: Der Nachweis eines Wandhämatoms als Leitsymptom einer arteriellen Dissektion gelingt bei 3.0 T zuverlässig mit T1w und T2w-Sequenzen. Eine Kontrastmittelgabe ist zur Daignosestellung nicht erforderlich.

Korrespondierender Autor: Nassenstein I

Universtiätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48149 Münster

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