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DOI: 10.1055/s-2007-977079
CT-Dichteverteilungskurven – ein neuer Ansatz zur Differenzierung fortgeschrittener atherosklerotischer Plaques?
Ziele: Abschätzung der Wertigkeit von CT-Dichteverteilungskurven bezüglich der Charakterisierung fortgeschrittener(>Typ VI) atherosklerotischer Plaques und Vergleich der Ergebnisse mit histopathologischen Ergebnissen sowie Plaquemittelwertmessungen. Methode: Sechs Watanabe heritable hyperlipidemic (WHHL) Kaninchen erhielten eine kontrastverstärkte 16-Zeilen CT der gesamten Aorta. Scan/Rekonstruktionsparameter waren: 16×0.75mm Kollimation, 9mm Tischvorschub/Rotation, 500 Rotationszeit, 120kV, 300mAs, 1.0mm Schichtdicke, 0.5mm Inkrement und 50mm FOV. Zwei unabhängige Radiologen analysierten sämtliche CT-Datensätze bezüglich Gefäßabmessung (Gesamtfläche [total volume area: TVA]; Innenfläche (Lumen area: LA) und dem Vorliegen fortgeschrittener (>AHA Typ IV) atherosklerotischer Plaques. Eine weitere Unterteilung der Plaques in lipidreiche (Typ IV & Va) und fibröse (Typ Vc) Läsionen erfolgte im Anschluss jeweils getrennt durch Bestimmung der mittleren Plaquedichte (Plaquemittelwertbestimmung) beziehungsweise durch Analyse der Verteilung von HU-Dichtewerten innerhalb der Läsionen (CT-Dichteverteilungskurven). Sämtliche Ergebnisse wurden mit histopathologischen Präparaten korreliert. Ergebnis: Bezüglich TVA (r=0.72) und LA (r=0.80) zeigte sich eine statistisch signifikante (p<0.05)Übereinstimmung von CT und Histopathologie. In der CT wurden TVA und LA prinzipiell leicht überschätzt. Fortgeschrittene Plaques wurden mit 93.6% (44/47) Sensitivität und 86.1% (62/72) Spezifität detektiert (r=0.78). Eine Unterscheidung von Typ IV/Va und Typ Vc Läsionen ergab 18.8% Sensitivität (3/16) und 82.1% Spezifität (23/28) bei Einsatz der Plaquemittelwertbestimmung (r=0.10) sowie 56.3% (9/16) Sensitivität und 75.0% Spezifität (21/28) bei Einsatz von CT-Dichteverteilungskurven (r=0.38). Die Unterschiede in diagnostischer Genauigkeit waren statistisch nicht signifikant (p=0.11). Die mittlere Plaquedichte betrug 67.9±42.8HU für Typ IV/Va Plaques und 103.8±36.4HU für Typ Vc Plaques. Schlussfolgerung: Die MDCT erlaubt eine zuverlässige Detektion nicht-kalzifierter, fortgeschrittener (>Typ IV) atherosklerotischer Plaques. CT-Dichteverteilungskurven sind prinzipiell in der Plaquesubtypcharakterisierung überlegen, ohne dabei jedoch die diagnostische Genauigkeit signifikant zu verbessern.
Korrespondierender Autor: Herzog C
Radiologie München, Radiologie, Burgstr. 7, 80331 München
E-Mail: c.herzog@em.uni-frankfurt.de
CT-Angiographie - Atheroskerose - Computertomographie