Rofo 2007; 179 - VO_318_5
DOI: 10.1055/s-2007-977078

Becken-Bein CT-Angiographie mit Dual-Energy Bone-Removal: Pilotstudie zur Bildqualität

HJ Michaely 1, TR Johnson 1, D Morhard 1, MF Reiser 1, K Nikolaou 1, CR Becker 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München – Klinikum Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel dieser laufenden Studie war die Evaluation der Machbarkeit und der Bildqualität der CT-Angiographie (CTA) mit Dual-Energy Bone-Removal. Methode: In 14 Patienten (5w, 9m) wurde in dieser laufenden Studie eine CTA (SOMATOM Definition, Siemens, Forchheim) der Becken-Bein Gefäße durchgeführt. Nach der Gabe von 100–120ml Ultravist 300 (Schering, Berlin) bei 4–5ml/s wurde die CTA (140kV A-Detektor, 80kV B-Detektor, 255mAs (CareDose), Kollimation – 0,6mm, Schichtdicke – 0,75mm, Pitch – 1,2, Rotation –0,5s/360°, Scandauer ~30s) auf Höhe der Nierenarterien 8s nach Bolusdetektion (CareBolus) gestartet und ein Volumen bis zur Fußsohle inklusive akquiriert. Auf Basis der unterschiedlichen Röhrenspannungen von 140kV (A-Röhre) und 80kV (B-Röhre) und der daraus resultierenden unterschiedlichen gewebsspezifischen Strahlenschwächung wurde offline ein Datensatz nach Bone-Removal rekonstruiert. Zudem wurde ein fusionierter „virutal 120kV“ Datensatz ohne Bone-Removal rekonstruiert.

Die Bildqualität der Becken-Bein-CTA Bilder nach Bone-Removal wurde dann von zwei Radiologen im Konsensus beurteilt. Dabei wurden die Abgrenzbarkeit und sowie die komplette Entfernung des Knochens auf den Rohdaten als auch dünnen MIPs beurteilt (4 sehr gut –1 nicht diagnostisch). In einem zweiten Schritt wurde die komplette Durchgängigkeit der Gefäße im Vergleich zu den Bildern ohne Bone-Removal untersucht. Ergebnis: Alle Untersuchungen konnten ohne technische Probleme akquiriert werden. Das Bone-Removal konnte in allen Patienten erfolgreich durchgeführt werden. Die mittlere Wertung für die Abgrenzbarkeit der Gefäße lag bei 3,7; die mittlere Wertung für das Bone-Removal bei 3, da insbesondere fetthaltiges Knochenmark des distalen Femur nicht korrekt erkannt wurde. Im Vergleich zu den Bildern ohne Bone-Removal wurden keine fälschlichen Entfernungen der Gefäße beobachtet, wohingegen Gefäßwandverkalkungen gut erkannt und entfernt wurden. Schlussfolgerung: Dual-Energy CTA der Becken-Bein-Gefäße ist technisch machbar. Die inherenten Eigenschaften der Datenakquisition mit unterschiedlichen Röhrenspannungen erlauben eine suffiziente Knochenentfernung und Entfernung wandständiger Kalkplaques und somit eine vereinfachte Betrachtung und Bewertung der Bilddaten.

Korrespondierender Autor: Michaely HJ

Ludwig-Maximilians-Universität München – Klinikum Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr.15, 81377 München

E-Mail: henrik.michaely@med.uni-muenchen.de