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DOI: 10.1055/s-2007-977055
MRT-Untersuchungen ventrikulärer Wandbewegungsstörungen bei Myokarditispatienten zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Myokards
Ziele: Myokarditispatienten tragen trotz einer häufig unauffälligen Klinik das erhöhte Risiko eine dilatative Kardiomyopathie zu entwickeln. Ziel dieser Untersuchungen war es daher herauszufinden, ob Myokardschädigungen in Form von Dyskinesien nachweisbar sind, und ob diese die Pumpfunktion beeinflussen Methode: 146 Myokarditispatienten (davon 114 mit durch Biopsie gesicherter Diagnose) wurden an einem 1,5 Tesla-MRT untersucht (Durchschnittsalter 45±14 Jahre). SSFP- Sequenzen im 4- Kammerblick und im 2- Kammerblick dienten zur Auswertung der Funktionsparameter. Die Beurteilung der Wandbewegungsstörungen erfolgte anhand des 4- Kammerblicks und des 2- Kammerblicks in der kurzen Achse mithilfe eines Segmentmodells. Ergebnis: 52 Patienten (36%) wiesen globale rechtsventrikuläre und 37 Patienten (26%) globale linksventrikuläre Wandbewegungsstörungen auf. Lokale rechtsventrikuläre Dyskinesien zeigten sich bei 108 Patienten (74%). 90 Patienten (62%) zeigten lokale linksventrikuläre Dyskinesien. Bei 21 Patienten (14%) waren beide Ventrikel von globalen Dyskinesien betroffen. Patienten mit globaler rechtsventrikulärer Dyskinesie zeigten sowohl eine signifikant geringere rechtsventrikuläre als auch linksventrikuläre Ejektionsfraktion im Vergleich zu Myokarditispatienten ohne globale rechtsventrikuläre Wandbewegungsstörungen. Die Gruppe mit globaler linksventrikulärer Dyskinesie wies im Vergleich mit der Gruppe ohne globale linksventrikuläre Dyskinesie eine signifikant verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion auf. Die rechtsventrikuläre Ejektionsfraktion zeigte sich dabei nicht beeinflusst. Lokale linksventrikuläre Dyskinesien korrelierten mit einer signifikanten Verschlechterung der linksventrikulären Ejektionsfraktion. Schlussfolgerung: Wandbewegungsstörungen finden sich bei Myokarditispatienten im rechten Ventrikel häufiger als im linken Ventrikel. Globale rechtsventrikuläre Dyskinesien beeinträchtigen die Pumpfunktion beider Ventrikel während globale Dyskinesien des linken Ventrikels lediglich zu einer linksventrikulären Funktionseinschränkung führen. Bereits lokale Dyskinesien des linken Ventrikels reichen aus, um seine Pumpfunktion einzuschränken. Die Auswurfleistung bleibt lediglich bei lokalen rechtsventrikulären Dyskinesien unbeeinträchtigt.
Korrespondierender Autor: Bertram H
Charité, Campus Virchow, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
E-Mail: henriette.bertram@gmx.de
MRT - Myokarditis - Dyskinesie