Rofo 2007; 179 - VO_307_5
DOI: 10.1055/s-2007-977019

Thorax-CT ohne Atemstillstand: Selektion von Patienten zur volumenreduzierenden Lungenteilresektion mit Korrelation zu Lungenfunktionstests

P Rogalla 1, H Meyer 1, JC Rückert 1, B Schmidt 1, P Hein 1, B Hamm 1
  • 1Charité Campus Mitte, Institut für Radiologie, Berlin

Ziele: Die volumenreduzierende Chirurgie der Lungen gewinnt bei Emphysem-Erkrankungen zunehmend an Bedeutung. Die CT des Thorax während Spontanatmung soll mit konventionellen Lungenfunktionstests (LFT) verglichen und ihr Wert zur Selektion der Patienten bestimmt werden Methode: 23 Patienten mit bekannter Emphysemerkrankung der Lungen erhielten ein Mehrschicht-Spiral-CT (Aquilion 64, Toshiba) bei 1mm Schichtdicke, 120kV, 20–50 mA, 0.5s Rotationszeit und einem Pitch-Faktor von 5,4–9,4:64 je nach Atemfrequenz. Der Atemzyklus wurde simultan zum CT mit einem Air-flow-Meter (Breas) aufgenommen. Die Aufzeichnung diente als Basis für die retrospektive Bildrekonstruktion in 10%-Schritten des gesamten individuellen Atemzyklus, so dass 10 vollständige isotrope Datensätze der gesamten Lunge in äquidistanten Zeitintervallen für die Auswertung auf einem PC zur Verfügung standen. Kalkuliert wurden die Area-under-the-curve (AUC, [ms*HU]), Dichtedifferenz (delta D, [HU]), Zeitdifferenz (delta T, [ms]), und der Quotient delta D durch delta T [HU/ms], sowie dynamische Bilder zur Filmbetrachtung der Lungenbewegung. Statische Farbkodierungen der gesamten Lunge wurden berechnet sowie das Tidalvolumen und die Residualkapazität, welche mit den Ergebnissen der Lungenfunktionstest verglichen werden konnten Ergebnis: Bei 21 Patienten konnten alle 10 Datensätze vollständig mittels Halbscan-Rekonstruktion erstellt werden. Zwei Patienten waren nicht in der Lage, gleichmäßig auf Anweisung durchgehend zu atmen, infolge fehlten einige axiale Schichten an verschiedenen Tischpositionen. Das mittlere Tidalvolumen lag im CT und in den LFT jeweils bei 0,7 bis 1,8 und 0,9 bis 2,3 Litern (Korrelation r=0,72), die Residualkapazität jeweils bei 2,2 bis 4,4 und 2,1 bis 4,8 Litern (Korrelation r=0,82). Die interdisziplinäre Befundinterpretation des farbkodierten Lungenparenchyms zusammen mit den dynamischen Filmen der Atmung diente der Selektion der potenziell chirurgischen Patienten Schlussfolgerung: Thorax-CT mit Atemgating während durchgehender Atmung ermöglicht eine kombinierte Darstellung von Morphologie und Ventilationsfunktion des Parenchyms und zeigt eine gute Korrelation mit Lungenfunktionstests. Die Patientenselektion zur chirurgischen Therapie kann damit interdisziplinär erleichtert werden

Korrespondierender Autor: Rogalla P

Charité Campus Mitte, Institut für Radiologie, Charitéplatz 1, 10117 Berlin, Berlin

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