Rofo 2007; 179 - VO_303_1
DOI: 10.1055/s-2007-976983

TOF-ähnliche-MRA bei 7 Tesla: Hochaufgelöste Bildgebung der intrakraniellen Gefäße

JM Theysohn 1, S Maderwald 1, ME Ladd 1, M Forsting 1, SC Ladd 1, HH Quick 1, ER Gizewski 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Ziele: Die etablierten Untersuchungsprotokolle, die für Feldstärken von 1,5 T oder 3 T optimiert sind, lassen sich nicht direkt auf die MRT-Untersuchung bei 7 T übertragen. SAR (specific absorption rate) Limitationen, die unterschiedlichen T1 und T2 Zeiten der Gewebe bei 7 T, sowie neue Bildartefakte wie zum Beispiel durch verstärkte Suszeptibilitätseffekte erfordern eine Optimierung der vorhandenen Sequenzen. Ziel unserer Studie ist es, ein Untersuchungsprotokoll zu entwickeln, das die zuverlässige Darstellung aller diagnostisch relevanten intrakraniellen Gefäße ermöglicht. Methode: Alle Untersuchungen wurden an einem 7-Tesla-Ganzkörper-MRT-System (Magnetom 7T, Siemens Medical Solutions, Erlangen) mit einer CP Kopfspule (Invivo, Gainesville, Florida, USA) durchgeführt. 5 Probanden wurden mit verschiedenen Gradientenecho-Sequenzen (Time-Of-Flight [TOF], Interpolierte 3D-Fast-Low-Angle-Shot [3D-FLASH] und Magnetization-Prepared-Rapid-Gradient-Echo [MPRAGE]) untersucht. Die Sequenzparameter wurden dahingehend modifiziert, um optimale Bildkontraste, eine vollständige Abdeckung und eine möglichst hohe räumliche Auflösung zu erreichen. Ergebnis: In TOF (0,65×0,52×0,74 mm3; 8:58min.), 3D-FLASH (0,62×0,5×0,62 mm3; 10:39min.) und MPRAGE (0,5×0,5×0,5 mm3, isotrop; 13:36min.) können die intrakraniellen Gefäße bis weit in die Peripherie verfolgt werden. Die Anatomie der Gefäße bei 7 Tesla wird präsentiert und die speziellen Eigenheiten des 7T im Vergleich zu 1,5T diskutiert. Schlussfolgerung: Um die Vorteile des deutlich höheren Signal-zu-Rausch-Verhältnisses bei 7T optimal auszunutzen, sind umfangreiche Modifikationen der Sequenzen und der Messparameter erforderlich. Die vorgeschlagenen Untersuchungsprotokolle ermöglichen dann aber – ohne Anwendung von Kontrastmittel – die komplette Darstellung der intrakraniellen Gefäße in einer Gesamtmesszeit von jeweils ca. 10–15 Minuten. Durch neue Einsatzgebiete vorhandener Sequenzen und durch komplett neue Sequenzentypen in Verbindung mit dedizierten Spulen, die die exzellenten Bildkontraste bei 7T optimal umsetzen, wird sich die Bildqualität in naher Zukunft sicher noch deutlich verbessern lassen.

Korrespondierender Autor: Theysohn JM

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45130 Essen

E-Mail: jens.theysohn@uni-duisburg-essen.de