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DOI: 10.1055/s-2007-976917
KM-MRA der supraaortalen Gefäße mit 10ml Gadopentetat-Dimeglumin: Ist eine Dosis unter 0,1mmol/kg Körpergewicht für die Diagnostik ausreichend?
Ziele: Die kontrastmittelunterstütze MR-Angiographie (KM-MRA) ist eine effektive, nichtinvasive Methode zur Darstellung der supraaortalen Gefäße. Die Abstimmung der Kontrastmittelapplikation mit den Sequenzparametern ist für die Qualität der KM-MRA ausschlaggebend. Die meisten Protokolle verwenden 20ml Gadopentetat-Dimeglumin (Gd-DTPA), entsprechend einer Dosierung von mehr als 0,1 mmol/kg Körpergewicht. In der vorliegenden Studie haben wir untersucht, ob eine Dosisreduktion auf 10ml Gadopentetat-Dimeglumin (Gd-DTPA) die diagnostische Aussagekraft der KM-MRA beeinflusst. Methode: Es wurden 84 Patienten an einem 1,5 T MR-Tomographen (Symphony, Siemens) untersucht. Die Parameter der KM-MRA waren: Auflösung 1.4×0,7×1.4mm, 80 Schichten, Sequenzdauer 23s, Zeit bis zur K-Raummitte 7,5s, asymmetrische, sequentielle k-Raum-Füllung mit „Zero-Filling“. Die Flussgeschwindigkeit betrug 2ml/s. 46 Patienten erhielten 10ml Gd-DTPA, 38 Patienten die bisherige Standard-Dosis von 20ml KM. Beide Gruppen waren nach Geschlechts-, Alters- und Gewichtsverteilung vergleichbar.
Als quantitativer Parameter wurde das Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) bestimmt und der Zusammenhang zwischen CNR und Gewicht der Patienten untersucht.
Zwei geblindete Untersucher beurteilten anhand von Rangskalen die Bildqualität, die venöse Überlagerung und den Grad eventuell vorhandener Gefäßstenosen in der KM-MRA. Der gemessene Stenosegrad wurde mit dem Goldstandard, der digitalen Subtraktionsangiographie, verglichen. Ergebnis: Bei einem durchschnittlichen Gewicht der Patienten von 77kg der 10ml Gruppe, entspricht die KM-Menge von 5mmol (10ml) einer Dosis von 0,06mmol/kg Körpergewicht, in der 20ml Gruppe, bei einem Durchschnittsgewicht von 81kg, 0,12mmol/kg Körpergewicht. Gegenüber der 20ml Gruppe führte dies zu einer signifikanten Verminderung des CNR um 11% (p=0,017).
In beiden Gruppen konnte keine signifikante Korrelation zwischen Gewicht und CNR beobachtet werden. Das niedrigere CNR der 10ml Gruppe hatte keinen Einfluss auf die Bildqualität und die Bestimmung des Stenosegrades. In der 10ml-Gruppe kam es zu einer geringeren venösen Überlagerung als in der 20ml-Gruppe. Schlussfolgerung: Eine Reduktion der KM-Dosis auf 10ml Gd-DTPA führt zu keiner erkennbaren qualitativen Einbuße oder einer Minderung der diagnostischen Aussagekraft.
Korrespondierender Autor: Siebert S
Uniklinik Heidelberg, Neuroradiologie, INF 400, 69120 Heidelberg
E-Mail: stefan.siebert@med.uni-heidelberg.de
KM-MRA - Kontrastmittel - supraaortal