Ziele: Die kontrastmittelunterstütze MR-Angiographie (KM-MRA) ist eine effektive, nichtinvasive
Methode zur Darstellung der supraaortalen Gefäße. Die Abstimmung der Kontrastmittelapplikation
mit den Sequenzparametern ist für die Qualität der KM-MRA ausschlaggebend. Die meisten
Protokolle verwenden 20ml Gadopentetat-Dimeglumin (Gd-DTPA), entsprechend einer Dosierung
von mehr als 0,1 mmol/kg Körpergewicht. In der vorliegenden Studie haben wir untersucht,
ob eine Dosisreduktion auf 10ml Gadopentetat-Dimeglumin (Gd-DTPA) die diagnostische
Aussagekraft der KM-MRA beeinflusst. Methode: Es wurden 84 Patienten an einem 1,5 T MR-Tomographen (Symphony, Siemens) untersucht.
Die Parameter der KM-MRA waren: Auflösung 1.4×0,7×1.4mm, 80 Schichten, Sequenzdauer
23s, Zeit bis zur K-Raummitte 7,5s, asymmetrische, sequentielle k-Raum-Füllung mit
„Zero-Filling“. Die Flussgeschwindigkeit betrug 2ml/s. 46 Patienten erhielten 10ml
Gd-DTPA, 38 Patienten die bisherige Standard-Dosis von 20ml KM. Beide Gruppen waren
nach Geschlechts-, Alters- und Gewichtsverteilung vergleichbar.
Als quantitativer Parameter wurde das Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) bestimmt
und der Zusammenhang zwischen CNR und Gewicht der Patienten untersucht.
Zwei geblindete Untersucher beurteilten anhand von Rangskalen die Bildqualität, die
venöse Überlagerung und den Grad eventuell vorhandener Gefäßstenosen in der KM-MRA.
Der gemessene Stenosegrad wurde mit dem Goldstandard, der digitalen Subtraktionsangiographie,
verglichen. Ergebnis: Bei einem durchschnittlichen Gewicht der Patienten von 77kg der 10ml Gruppe, entspricht
die KM-Menge von 5mmol (10ml) einer Dosis von 0,06mmol/kg Körpergewicht, in der 20ml
Gruppe, bei einem Durchschnittsgewicht von 81kg, 0,12mmol/kg Körpergewicht. Gegenüber
der 20ml Gruppe führte dies zu einer signifikanten Verminderung des CNR um 11% (p=0,017).
In beiden Gruppen konnte keine signifikante Korrelation zwischen Gewicht und CNR beobachtet
werden. Das niedrigere CNR der 10ml Gruppe hatte keinen Einfluss auf die Bildqualität
und die Bestimmung des Stenosegrades. In der 10ml-Gruppe kam es zu einer geringeren
venösen Überlagerung als in der 20ml-Gruppe. Schlussfolgerung: Eine Reduktion der KM-Dosis auf 10ml Gd-DTPA führt zu keiner erkennbaren qualitativen
Einbuße oder einer Minderung der diagnostischen Aussagekraft.
Korrespondierender Autor: Siebert S
Uniklinik Heidelberg, Neuroradiologie, INF 400, 69120 Heidelberg
E-Mail: stefan.siebert@med.uni-heidelberg.de
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