Ziele: Standardbehandlung der symptomatischen und asymptomatischen Cholezystolithiasis ist
die Choleszystektomie. Nicht-invasive Ansätze wie die orale Litholyse sind hauptsächlich
für Patienten mit reinen Cholesterinsteinen geeignet. Diese Bestimmung mittels Ultraschall
oder konventineller CT ist oft schwierig. Die Technik der Dual-Source CT mit zwei
in der Gantry rotierenden Röhren erlaubt die Untersuchung mit zwei verschiedenen Energiespektren
(DECT). Diese Studie untersucht die Möglichkeit ob mittels DECT eine Analyse der Gallensteine
in vitro möglich ist. Methode: Das Pathologische Institut stellte 40 willkürlich ausgesuchte Gallensteine zu Verfügung,
die während Routine-Choeleszystektomien gewonnen wurden. Diese wurden einzeln in Ultraschallgel
eingebettet. Die CT-Scanparameter waren:
2×64 Schichten pro Rotation, Kollimation 0.6mm, Röhre 1: 80kV, 175mAs und Röhre 2:
140kV, 170mAs. Pitch 1.4, Rekonstruktionsschichtdicke 1.0mm, Recon increment 1.0mm.
Zum Vergleich wurden die Scans mit den selben Untersuchungsparametern monoenergetisch
mit entweder 80kV oder 140kV untersucht. Die DECT Analyse wurde bildbasiert durchgeführt.
Goldstandard war die pathologische Klassifikation. Ergebnis: Die Analyse der Pathologie erbrachte 7 kalzifizierte Steine, 15 Pigmentsteine, 7
reine Cholesterinsteine, 6 gemischte Cholesterinsteine und 5 gemischt-pigmentierte
Steine. DECT war in der Lage zwischen allen Subtypen distinkte Unterschiede zu etablieren.
DECT war zudem in der Lage zwischen den zwei verschiedenes Subtypen der Cholesterinsteine
zu unterscheiden. Eine Subgruppe mit 4 Cholesterinsteinen war in der monoenergetischen
140kV CT nicht sichtbar und hatte eine kleinere Dichte. Die pathologische Klassifizierung
unterschied beide Gruppen mit einer Oberflächenanalyse. Die nicht sichtbare Gruppe
hatte eine glatte Oberfläche, die andere hatte eine strukturierte Oberfläche. Diese
Gruppe konnte mit beiden monoenergetischen Energiespektren dargestellt werden. Schlussfolgerung: Diese ersten Resultate weisen darauf hin, dass DECT eine Charakterisierung der Gallensteine
in vitro ermöglicht. Sie ermöglicht zudem eine Visualisierung von Steinen, die primär
bei 140kV, ein Energielevel, der häufig für adipöse Patienten eingesetzt wird, nicht
sichtbar sind. Die zuverlässige Detektion und Klassifikation könnte evtl eine bessere
Entscheidungsbasis für eine orale Litholyse oder konv. Operation für adipöse Patienten
darstellen, da diese prinzipiell ein höheres Operationsrisiko besitzen.
Korrespondierender Autor: Küttner A
Friedrich-Alexander-Universität, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054
Erlangen
E-Mail: axel.kuettner@gmx.de
Dual Source - Gallensteine - Analyse