Ziele: Ziel dieser Studie war es, bei Patienten nach Aortenklappenersatz CT-basierte planimetrische Messungen der Aortenklappenöffnungsfläche mit Parametern der 2D-Echokardiographie zu korrelieren. Methode: Bei 13 Patienten mit Z.n. Homograftklappenersatz bei Aortenstenose oder Aortenklappeninsuffizienz wurden sowohl eine konstrastverstärkte CT Angiographie des Herzens mit einem Dual-Source Computertomographen (DSCT, Somatom Definition, Siemens, Forchheim) mit hochkonzentriertem Kontrastmittel (Iopromide, Ultravist 370, Schering) als auch eine 2D-Echokardiographie durchgeführt. Mittels retrospektivem EKG-gating wurden bei jedem Patienten 12–20 Datensätze über den Herzzyklus rekonstruiert (alle 50ms). Die Abbildungsqualität der Aortenklappe wurde subjektiv mit der 4-Punkte-Skala nach Likert ausgewertet (1=nicht-diagnostisch, 2=schlecht, 3=gut, 4=exzellent). Die Phase der maximalen Klappenöffnungsfläche (mittlere Systole) wurde visuell ausgewählt und die Aortenklappenöffnungsfläche auf einer Ebene orthogonal zum Ausflusstrakt manuell vermessen. Zur Evaluierung der Reproduzierbarkeit wurden die CT-Messungen zwei Wochen nach der initialen Auswertung bei 10 Patienten wiederholt. Echokardiographisch wurde die Klappenöffnungsfläche indirekt mit der Kontinuitätsgleichung aus dem Druckgradienten über die Klappe berechnet. Die CT-Messungen und die Echokardiographiemessungen wurden mit dem Spearman Korrelationskoeffizienten (R) korreliert. Ergebnis: Bei allen 13 Patienten waren die CT-Bilder diagnostisch verwertbar, wobei die durchschnittliche Bildqualität auf der Likert-Skala mit 2,7 bewertet wurde. Die Korrelation der CT-planimetrisch bestimmten Klappenöffnungsfläche und der in der Echokardiographie nach der Kontinuitätsgleichung berechneten Klappenöffnungsfläche betrug R=0,77 (p<0,05). Der Korrelationskoeffizient für die Intra-Reader Reproduzierbarkeit der CT-planimetrischen Messung betrug R=0,87 (p=0,001). Eine moderate oder hochgradige Stenose (Aortenklappenfläche <1,0cm) lag echokardiographisch bei keinem Patienten vor und konnte CT-planimetrisch auch bei allen Patienten korrekt ausgeschlossen werden. Schlussfolgerung: Die Dual-Source CT ist aufgrund der hohen zeitlichen Auflösung in der Lage, die Aortenklappenöffnungsfläche planimetrisch mit robuster Bildqualität und guter Korrelation zur Echokardiographie bei zufriedenstellender Reproduzierbarkeit zu bestimmen. Dabei konnten im CT hochgradige Aortenklappenstenosen nach Aortenklappenersatz bei allen Patienten korrekt ausgeschlossen werden.
Korrespondierender Autor: Saam T
Institut für Klinische Radiologie, Radiologie, Marchioninistr.15, 81377 München
E-Mail: tsaam@gmx.net
Dual-Source CT - Aortenklappe - Echokardiographie