Rofo 2007; 179 - VO_207_9
DOI: 10.1055/s-2007-976850

Effekt der interventionellen Therapie des zerebralen Vasospasmus nach Subarachnoidalblutung

B Turowski 1, D Hänggi 1, A Saleh 1, U Mödder 1
  • 1Diagnostische Radiologie, Neuroradiologie, Düsseldorf

Ziele: Der zerebrale Vasospasmus ist nach subarachnoidaler Blutung (SAB) die Hauptursache für sekundäre Mortalität und Morbidität und erfordert in Einzelfällen den Einsatz interventioneller Verfahren. Der Effekt von Angioplastie und intraarterieller Gabe von Kalziumantagonisten auf die zerebrale Perfusion ist nicht hinreichend geklärt. Daher haben wir in der vorliegenden Untersuchung die im Rahmen der Verlaufskontrollen nach SAB durchgeführten Perfusions-CT-Untersuchungen analysiert. Methode: Im Zeitraum von März bis Oktober 2006 wurde bei 12 Patienten eine interventionelle Behandlung eines zerebralen Vasospasmus durchgeführt. Anfangs wurde mit einem Einzelbolus von 0,8mg Nimotop behandelt. In der Folge wurden zwei Boli à 0,8mg Nimotop appliziert teilweise gefolgt von einer zweistündigen Perfusion mit 4,0mg Nimotop. Bei höchstgradiger Stenose erfolgte eine zusätzliche Angioplastie. Ein Patient verstarb infolge massivster Vasospasmen wenige Stunden nach intraarterieller Therapie. Bei den verbleibenden 11 Patienten wurden 15 Behandlungen durchgeführt, bei denen die 30 Hirnhemisphären jeweils getrennt analysiert wurden. Es wurde der kortikale Mittelwert der Perfusionsparameter MTT, Tmax, CBF und CBV vor und nach der Intervention verglichen. Ergebnis: Die MTT konnte in 19 der 30 Hemisphären verkleinert werden, bei 5 Hemisphären ergab sich keine Änderung und bei 6 Hemisphären wurde sie größer. In allen Fällen, in denen die MTT größer wurde, betrug die Nimotop-Dosis ipsilateral nur 1×0,8mg oder in einem Fall war kontralaaterale Hemisphäre behandelt worden, so dass die Dosis auf der nicht behandelten Seite klein war.

In allen Fällen mit Zunahme der MTT kam es zu einem Abfall des CBF. Die Tmax wurde in 19 Fällen verkleinert. Das CBV zeigt unsystematisch eine Zu- und Abnahme. Schlussfolgerung: Die interventionelle Therapie des zerebralen Vasospasmus mit Nimotop und erforderlichenfalls Angioplastie ist effektiv, wenn die Dosis des Nimotop ausreichend hoch ist. Eine zu geringe Dosis hat möglicherweise einen nachteiligen Effekt. Zur Sicherung der Ergebnisse auf der Basis größerer Zahlen ist eine Fortführung der Auswertungen erforderlich.

Korrespondierender Autor: Turowski B

Diagnostische Radiologie, Neuroradiologie, Moorenstr.5, 40225 Düsseldorf

E-Mail: bernd.turowski@uni-duesseldorf.de