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DOI: 10.1055/s-2007-976849
Auftreten von DWI-Läsionen nach stentgeschützter PTA (SPAC) in Korrelation zur Morphologie der Carotis-Stenose
Ziele: Der Zusammenhang zwischen der Morphologie einer Carotis-Stenose und dem Auftreten von peri- und postinterventionellen mikroembolischen Ereignissen bei stentgeschützter perkutaner Angioplastie (SPAC) wird untersucht, um zukünftig das individuelle Risiko einer Intervention abschätzen zu können. Möglicherweise können so Indikationskriterien für die Verwendung von sog. Protektionssystemen, die ihrerseits ein Komplikationsrisiko haben, entwickelt werden. Methode: Prospektive Studie aller Patienten mit einer symptomatischen oder/und hochgradigen Carotis-Stenose, die einer SPAC zugeführt wurden. Mittels CTA wurden vor SPAC die Länge der Stenose, Anteil des Calcium-haltigen-Plaques bzw. des Weichplaques am Gesamtplaque der Carotis-Stenose und Stenosegrade nach NASCET-, ECST- und CC-Kriterien erhoben. 1–3 Tage vor, am 1. und am 4. Tag nach Intervention wurden im 3T-MR-Tomographen diffusionsgewichtete Sequenzen akquiriert und sowohl Anzahl als auch Fläche der neu aufgetretenen diffusionseingeschränkten Areale gemessen. Darüber hinaus wurden die Dauer und der Schwierigkeitsgrad der Intervention berücksichtigt. Ergebnis: In 2 Monaten konnten 15 Patienten (2 Frauen und 13Männer) eingeschlossen werden (Stenosegrade nach ECST-Kriterien 67–93%). Eine Patientin entwickelte nach erfolgreicher SPAC eine TIA, ein Patient einen Minor-Stroke, alle anderen Patienten hatten einen klinisch komplikationslosen Verlauf und wiesen keine neuen neurologischen Symptome auf.
26,7% der untersuchten Patienten zeigten keine neu aufgetretenen DWI-Läsionen nach SPAC. Bei 53,3% lag die Anzahl der neu aufgetretenen DWI-Läsionen unter 5. Der überwiegende Anteil der DWI-Läsionen hatte eine Fläche von unter 0,16 cm2 (>80%). Die Fläche der neu aufgetretenen Läsionen korrelierte positiv mit der Länge der Carotis-Stenose. Tendenziell fand sich eine negative Korrelation zwischen dem Weichplaqueanteil am Gesamtplaquevolumen und der Anzahl neuer DWI-Läsionen. Schlussfolgerung: Die Morphologie der Stenose ist möglicherweise ein prognostischer Faktor bezüglich des Risikos postinterventionell neu auftretender DWI-Läsionen nach SPAC. Die genaue Untersuchung der Morphologie der Stenose sowie der Plaquezusammensetzung kann unter Umständen ein Kriterium zur individuellen Risikoabschätzung und zur Indikationsstellung zur Verwendung eines sog. Protektionssystems bei Durchführung der SPAC werden.
Korrespondierender Autor: Pilgram SM
Universitätsklinikum Göttingen, Neuroradiologie, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen
E-Mail: s.pilgram@med.uni-goettingen.de
percutaneous transluminal angioplasty - carotid artery plaque - diffusion weighted MRI