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DOI: 10.1055/s-2007-976843
Stellenwert der CTA vs. DSA in der postoperativen Kontrolle nach Aneurysmaclipping
Ziele: Zur Aneurysmasuche bei SAB wird als Primärdiagnostik die CTA der intracraniellen Gefäße meist als alleiniges präoperatives Verfahren eingesetzt. Gegenüber der DSA bietet die CTA den Vorteil der fehlenden Invasivität sowie der kürzeren Akquisitionszeit. Inwieweit dieses auch auf die postoperative Kontrolle nach Aneurysmaclipping zu übertragen ist, soll prospektiv gezeigt werden. Methode: In einer prospektiven, verblindeten Studie wurden Patienten zwischen 1/2005 und 8/2006 eingeschlossen. Um den 27. postoperativen Tag wurde eine DSA (Goldstandard) und im Abstand von im Mittel 11 Tagen eine CTA durchgeführt. Diese Untersuchungen wurden verblindet durch ein Team aus 1 Neuroradiologen und 1 Neurochirurgen im Konsensus beurteilt. Bewertet wurden nach Schulnoten (1–5) die Qualität der Untersuchung, die Beurteilbarkeit der Aneurysmen und Therapierelevanz. Zusätzlich: Cliplokalisation und -anzahl; Rest-, Rezidiv- und Zweitaneurysmen sowie Nebendiagnosen. Ergebnis: Insgesamt konnten 33 Patienten zwischen 38 und 71 Jahren (MW 53 Jahren) eingeschlossen werden. Mit 4Männern und 29 Frauen lag die Geschlechterverteilung zu Gunsten der Frauen. Die operierten Aneurysmen waren vor allem lokalisiert im Bereich der MCA (16), ACoA (8) und PcoA (3). Im Vergleich der Qualität der Untersuchungen in Bezug auf die Gefäßbeurteilbarkeit wurde die DSA mit 1,2 (MW) signifikant besser bewertet als die CTA (MW 2,4).
Von den 33 untersuchten Patienten wiesen in der DSA 8 Patienten ein Rest- und 5 Patienten ein Zweitaneurysma auf, davon wurde ein Restaneurysma in einer späteren Kontrolle als falsch positiv erkannt. In der CTA wurden nur 3 Rest- und 4 Zweitaneurysmen gefunden.
In den Fällen, in denen die CTA kein Rest- bzw. Zweitaneurysma nachweisen konnte, war die Qualität der Untersuchung mit 3 bewertet worden, diese Untersuchungen wurden zudem als nicht zur Therapieentscheidung ausreichend bewertet. Schlussfolgerung: In der Kontrolle nach Aneurysmaclipping ist die CTA mit einem negativen Vorhersagewert von 87% bei Restaneurysmen und 92% bei Zweitaneurysmen, nur eingeschränkt einsetzbar. Die Abweichung bei Restaneurysmen kann durch starke Artefaktüberlagerung bei Verwendung von mehr als einem Clip erklärt werden.
Der prädiktive Wert der CTA in der postoperativen Kontrolle kann dennoch bei Selektion der Patienten eine hohe Aussagekraft aufweisen und in diesen Fällen die DSA ersetzen.
Korrespondierender Autor: Koenen D
Knappschaftskrankenhaus Bochum -Universitätsklinik-, Instuitut für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radioologie, Neuroradiologie und Nuklearmed, In der Schornau 23–25, 44892 Bochum
E-Mail: dirk.koenen@ruhr-uni-bochum.de
Aneurysma - postoperativ - CTA