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In den ersten Jahren hat sich die Radiofrequenzablation (RFA) auch zur Behandlung extrahepatischer Tumore als therapeutische Alternative fest etabliert. Dazu gehört insbesondere die perkutane Ablation von Nierentumoren. Zahlreiche Studien haben belegen können, dass bei korrekter Indikationsstellung und Anwendung, renale Tumore unterschiedlicher Lage und Größe sicher mittels RFA behandelt werden können. Je nach gewählter Sonde können Areale mit einem Durchmesser zwischen 2–5cm ohne Sondenrepositionierung koaguliert werden.
Die renale RFA führt im gut vaskularisierten Nierengewebe zu scharf begrenzten Nekrosen, deren Größe gut steuerbar ist. Die RFA ist bei exophytischen und parenchymalen Tumoren mit gutem Erfolg möglich, während bei zentralen Tumoren das Risiko einer Verletzung des Nierenbeckenkelchsystems erhöht ist. Hier bieten neue Ansätze wie die Spülung des Nierenbeckens effektive interventionelle Lösungen. Der RFA von hypervaskularisierten Tumoren von mehr als 3cm sollte eine Embolisation vorangehen, um im devaskularisierten Gewebe eine homogene Hitzeausbreitung zu gewährleisten und so das Ablationsergebnis zu verbessern.
Eine entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche Intervention renaler Tumore ist eine optimale peri-interventionelle Bildgebung, da der (lokale) Therapieerfolg bei der RFA von Nierentumoren durch die Tumorausdehnung bestimmt wird. Als preiswerte Echtzeitmethode steht hier die Sonographie zur Navigation während einer perkutanen Intervention zur Verfügung. Sie wird auch häufig als preiswerte Methode zur Tumornachsorge eingesetzt. Die Methode der Wahl zur Überwachung einer RFA und des Therapieerfolges ist derzeit die Computertomographie (CT). In Problemfällen, wie beispielsweise bei Niereninsuffizienz, kann die Kernspintomographie (MRT) einen wichtigen Beitrag zur prä- und post-interventionellen Diagnostik leisten. Die Interventionssteuerung ist mit dieser Methode ebenfalls möglich, bleibt aber ausgewählten Einzelfällen vorbehalten.
Unter Beachtung einer angemessenen Indikationsstellung und der vorgestellten Behandlungsgrundsätze ist die RFA eine sichere, effektive und vor allem parenchymsparende Behandlungsoption für Nierentumoren, die sich insbesondere für die Therapie multipler und/oder bilateraler Nierentumore bewährt hat.
Lernziele:
1) Indikationen, Kontraindikationen zur RFA renaler Tumoren
2) Grundlagen der Technik und Durchführung der renalen RFA
3) Vermittlung typischer Befunde während und nach einer renalen RFA
Korrespondierender Autor: Mahnken AH
Universitätsklinikum Aachen, Klinik für radiologische Diagnostik, Pauwelsstrasse 30, 52074 Aachen
E-Mail: mahnken@rad.rwth-aachen.de