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DOI: 10.1055/s-2007-976619
Eindeutige CT-Indikationen beim Kind
Die Durchführung einer CT Untersuchung unterliegt wie jede Untersuchung mit ionisierenden Strahlen streng der rechtfertigenden Indikation.
Diese wird beim Kind mit Schädel- Hirntrauma immer dann gesehen, wenn ein neurologisches Symptom besteht. Ein cranielles CT muss in diesem Fall ohne Zeitverlust erfolgen. Eine weitere eindeutige Indikation zur CT besteht bei Kindern mit onkologischen Erkrankungen, die in die Lunge metastasieren können, einschließlich der CT, die vor chirurgischer Intervention zur Markierung einer Solitätmetastase erforderlich ist. Bei angeborenen Fehlbildungen der Lunge, in die insbesondere die großen Atemwege einbezogen sind, erfolgt die CT in den ersten Lebenstagen dann, wenn das Neugeborene vital bedroht ist. Alle unklaren parenchymatösen Lungenerkrankungen erfordern ein CT, unabhängig vom Alter des Kindes. Seltener sind Thoraxwandläsionen abzuklären.
Im Gegensatz zur amerikanischen Literatur wird im europäischen Raum das Bauchtrauma auch in der Notaufnahme mittels Sonographie abgeklärt, die in der Hand des Erfahrenen eine große Treffsicherheit aufweist. Gleiches gilt für den Verdacht auf Appendizitis, die primär sonographisch abgeklärt wird und weiterhin nicht aufgrund der Bildgebung sondern aufgrund der Klinik operiert wird. Im Bereich des Skeletts erfolgt die CT Untersuchung bei Verdacht auf Osteoidosteom vor Intervention, bei Wirbelsäulen-und komplizierten- z.B. Triplane- Frakturen, komplexen Skelett-Fehlbildungen und bei der seltenen Fragestellung der Ausdehnung eines Sequesters bei Osteomyelitis.
Lernziele:
Die rechtfertigende Indikation auch einer low- dose CT ist beim Kind besonders streng zu stellen. Hinrblutung bzw-ödem, angeborene, vital bedrohliche Fehlbildungen der Lunge, pulmonale Metastasen, parenchymatöse Lungenveränderungen bleiben Indikationen zur CT wie auch seltenere Fragestellungen bei Skeletterkrankungen.
Alle Läsionen des Abdomens sind bei unklarem sonographischem Befund durch die MRT Untersuchung zu ergänzen, wenn keine unmittelbare vitale Bedrohung besteht, die eine kurze Untersuchungszeit fordert.
Korrespondierender Autor: Stöver B
Klinik für Radiologie. interventionelle Radiologie, Pädiatrische Radiologie, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
E-Mail: brigitte.stoever@charite.de