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DOI: 10.1055/s-2007-973363
VATS als Standard zur Behandlung des parapneumischen Pleuraempyem
Einleitung:
Das parapneumonische Pleuraempyem ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die mit der ersten Behandlungsstrategie eine höchste Wahrscheinlichkeit der Sanierung erfahren sollte.
Methodik:
Patienten, die an einem Pleuraempyem erkrankt waren, wurden alle nach initialem CT des Thorax mittels videoassistierter Thorakoskopie (VATS) versorgt. Die operative Strategie im Stadium I-III erfolgte durch Debridement und Lavage der Pleurahöhle sowie anschließende, täglich einmalige Spülung der Pleurahöhle über sieben Tage mit jeweils 1000ml Ringer-Spüllösung®. Im Stadium II erfolgte ggf. zusätzlich die Dekortikation der Lunge, im Stadium III wurde die Lunge immer dekortiziert, ggf. unter gleichzeitiger parietaler Pleurektomie. Die Spülbehandlung wurde beendete, wenn nach siebentägiger Spültherapie in drei aufeinander folgenden Abstrichen aus den Spüldrainagen keine bakterielle Kontamination mehr nachgewiesen werden konnte. Eine antibiotische Therapie erfolgte nur, wenn zum Zeitpunkt der OP in der CT noch eine Pneumonie bestand.
Ergebnisse:
Von 5/2003 bis 6/2006 wurden 158 Patienten operativ versorgt. Stadium I: n=27, Stadium II: n=109, Stadium III: n=22.. Im Stadium I betrug die Erfolgsquote der oben genannte Primärtherapie 100% (Verweildauer 10d), im Stadium II 91% (Verweildauer 17d) und im Stadium III 78% (Verweildauer 27d). Im Stadium II mussten 9 Patienten per VATS revidiert werden, einer davon mit Konversion zur Thorakotomie und Dekortikation, alle Patienten konnten dadurch saniert werden. Im Stadium III erfolgten fünf VATS-Revisionen, von denen zwei offen beendet wurden. Drei der revidierten Patienten verstarben im Verlauf im septischen Multiorganversagen, die übrigen genasen vollständig.
Schlussfolgerung: Die videoassistierte Thorakoskopie ist ein schnell anzuwendendes, effektives Verfahren für sämtliche Stadien des parapneumonischen Pleuraempyems. Wir empfehlen in unserem Klinikum allen Patienten die VATS als Primärtherapie.