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DOI: 10.1055/s-2007-973361
EUS-FNA ergänzt Mediastinoskopie beim präoperativen Staging thorakaler Malignome
Einleitung: Inwieweit kann EUS-FNA die Mediastinoskopie ersetzen?
Methoden: Prospektive Datenbank 2003–2006. Einschlusskriterium: präoperative EUS-FNA. Pathologisches Staging durch videoassistierte mediastinale Lymphadenektomie (VAMLA) und Thorakotomie.
Ergebnisse: Patienten: n=85, Alter 63,3 (38–85) Jahre. Tumore: 69 Bronchialkarzinome (60 NSCLC, 9 SCLC; Stadien: I 15, II 6, III 32, IV 14, Lokalrezidiv 2; N-Status: N0 23, N1 4, N2 26, N3 14), 6 Metastasen, 3 Mesotheliome, 7 andere. Staging im CT: bulky disease 11, vergrößerte Lymphknoten (LN) 30, normale LN 43, Tumor 1. Pathologisches Staging 36 mal durch VAMLA, 40 mal bei der Thorakotomie, Inzidenz mediastinalen Befalls 44/85. Die Diagnose gelang durch EUS-FNA in 13 Fällen, davon zweimal unpräzise, einmal falsch. Mediastinaler Befall wurde durch EUS-FNA 32 mal erkannt, 3 mal unterschätzt, 12 mal übersehen. Die EUS-FNA Sensitivität betrug bei radiologisch unauffälligem Mediastinum 46,2%, vergrößerten LN 88,9%, und bulky disease 90,1%. EUS-FNA war korrekt in 29/30 linksseitigen und 33/42 rechtsseitigen Bronchialkarzinomen. In 12/20 neoadjuvant behandelten Patienten war initiales oder Restaging mit EUS-FNA ausreichend. Nicht resektable T4-Tumoren und adrenale oder hepatische Metastasen wurden 17 mal gefunden.
Schlussfolgerung: EUS-FNA kann invasivere Prozeduren ohne Nachteil einsparen, vorausgesetzt, negative Ergebnisse werden medistinoskopisch überprüft. Die EUS-FNA Sensitivität steigt mit dem Ausmaß mediastinalen Befalls. Auch bei bulky disease kommen ungenaue und falsch-negative Resultate vor. In diesen Fällen soll ebenfalls mediastinoskopiert werden. EUS-FNA ist eine wertvolle Ergänzung zur Mediastinoskopie bei der Abklärung der Stationen 5, 6, 8, und 9, bei der Resektabilitätsbeurteilung von T4-Tumoren, beim Nachweis von Fernmetastasen, und beim mediastinalen Re-Staging.