Einleitung: Die optimale Durchführung von Schnellschnittuntersuchungen (SSU) ist eine Herausforderung für Lungenpathologen und Thoraxchirurgen, deren Qualität von unmittelbarer Bedeutung für die Patientenversorgung ist.
Material und Methoden: Während eines Zeitraumes von 6 Monaten wurden 312 SSU durchgeführt und hinsichtlich klinischer Angaben und histologischer Ergebnisse ausgewertet.
Ergebnisse: Der Altermedian betrug 61 Jahre, die Alterspanne lag zwischen 1 und 83 Jahren. Das männliche Geschlecht überwog mit 61,2%. Die präoperative Diagnose lautete in 67% Tumor, 14,8% bekanntes Lungenkarzinom, 8,3% Metastase, 6,4% mehrere Rundherde und in 3,5% Infiltrat. Die hauptsächlichen Fragestellungen waren in 31,1% Lungenkarzinomtyp, 17% Lungenkarzinom oder Metastase und in 10,6% Tumorfreiheit des Resektionsrandes. Untersucht wurden zu 81% Lungen-, und zu 11,5% Lymphknotengewebe sowie zu 7,5% andere Gewebe. In 31,1% waren extrapulmonale maligne Tumoren klinisch bekannt. Maligne bzw. benigne Tumoren wurden in 58,3% bzw. 10,9% gefunden. Entzündungen konnten in 23,1% und floride Tuberkulosen in 3,2% nachgewiesen werden. Ohne relevanten pathologischen Befund waren 7,7% der Proben. Alle Karzinome konnten bis auf 3 Fälle in der SSU diagnostiziert werden, in 2 (0,6%) Fällen bestand ein Karzinomverdacht, in 1 Fall (0,3%) waren entzündliche Alterationen nicht sicher von einem Tumorgeschehen abgrenzbar. Diese Unsicherheiten wurden dem Thoraxchirurgen übermittelt, falsch positive Ergebnisse kamen nicht vor. Die definitive Diagnose erfolgte in 70,2% am Gefrierschnitt, in 15,1% nach der Immunhistochemie, in 14,1% nach Paraffineinbettung und in 0,6% nach Untersuchung weiteren Materials.
Schlussfolgerung: Die SSU ist eine wichtige und sichere Methode zur intraoperativen Diagnostik von Lungenerkrankungen. Falsch positive Befunde können bei entsprechender Erfahrung vermieden werden.