Pneumologie 2007; 61 - P201
DOI: 10.1055/s-2007-973331

Spiroergometrie mit erhöhtem FiO2– Ergebnisse mit neuem Algorithmus zur Berechnung der Sauerstoffaufnahme

U Mack 1, GW Sybrecht 1
  • 1Innere Medizin V, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Einleitung und Methodik:

Bereits früher haben wir die Möglichkeiten und Limitationen eines Spiroergometers (Viasys Oxycon Pro) mit der Gabe einer erhöhten Sauerstoffkonzentration über ein Demand-Ventil (Draeger) untersucht (Pneumologie 59 (2005); S1). Bei identischer Belastungsstufe zeigten sich hier bei einem FiO2 von 0,4 um bis zu 40% nach oben abweichende errechnete Werte der Sauerstoffaufnahme bei identischer Belastungsstufe. Inzwischen bietet die Herstellerfirma einen veränderten Algorithmus zur Berechnung der expiratorischen O2-Konzentration an. Die vorliegende Untersuchung sollte die Ergebnisse mit dem veränderten Algorithmus in der Praxis testen. Die Belastungen wurden im Rampenprotokoll nach Wasserman auf einem Halbliegeergometer durchgeführt.

Ergebnisse:

Bei der Messung eines gesunden Probanden im Vergleich zu der mittels des alten Algorithmus bestimmten Sauerstoffaufnahme zeigte sich bei identischer Belastung (356 W neu gegenüber 352 W alt) eine maximale O2-Aufnahme von 4738ml/min gegenüber 4799ml/min (3423ml/min unter Raumluft/352 W). Die maximale CO2-Abgabe war mit neu 4393ml/min gegenüber 4380ml/min ebenfalls identisch und damit ca. 10% gegenüber der CO2-Abgabe unter Raumluft (ebenfalls bei 352 W) erhöht.

Ein Proband mit interstitieller Lungenerkrankung mit Hypoxämie in Ruhe (8,68 kPa) und unter Belastung (6,31 kPa) zeigte mit FiO2=0,4 eine bessere Belastbarkeit (129 W gegenüber 120 W) und konnte kardial ausbelastet werden (151/min gegenüber 139/min). Bei identischen Belastungsstufen zeigte sich auch hier eine Erhöhung der Sauerstoffaufnahme von 30–45%. Die CO2-Abgabe war ca. 17% höher als unter Raumluft.

Schlussfolgerungen:

Auch der neue Algorithmus führt zu einer erheblichen Abweichung der Sauerstoffaufnahme von ca. 40% nach oben bei einer identischen maximalen Belastung. Ein Vergleich der mit diesem Gerät bei FiO2 von 0,4 gemessenen Sauerstoffaufnahme mit der Sauerstoffaufnahme bei Atmung von Raumluft ist somit weiterhin nicht möglich.