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DOI: 10.1055/s-2007-973298
Lungenfunktion von Wettkampfapnoesportlern
Das Tauchen mit angehaltenem Atem (Apnoetauchen) erfreut sich zunehmender Beliebtheit als Wettkampfsport. Zum Erreichen maximaler Apnoezeiten vergrößern trainierte Sportler die totale Lungenkapazität durch willkürliche glossopharyngeale Inhalationen (GI). Ziel dieser Untersuchung war die Charakterisierung der Lungenfunktion trainierter Apnoesportler vor und nach GI.
Männliche Apnoesportler wurden über das Internet rekrutiert und gaben ihr Einverständnis zur Untersuchung, die von der Ethikkommission der Universität Freiburg genehmigt wurde. Die Probanden wurden körperlich untersucht und unterzogen sich einer kompletten Lungenfunktionsuntersuchung. Zusätzlich wurden die dynamischen Volumina sowie die Dehnbarkeit vor und nach maximaler GI bestimmt.
Acht Sportler im Alter von 30 (19–41) Jahren (Median (Range))und einem BMI von 23 (17,9–28,1)kg/m2, die seit 5 (2–6) Jahren Apnetauchen praktizierten, nahmen teil. Ihre maximale Apnoezeit betrug 353 (270–538) Sekunden. Die Ruhelungenfunktion zeigte altersüberdurchschnittliche Lungenvolumina und Spitzenflüsse bei normalen statischen Volumina, Gastransfer, und inspiratorischer Muskelkraft. Es lag eine signifikant eingeschränkte Atemantwort auf CO2 vor. Die Lungendehnbarkeit war im Vergleich zu den Sollwerten erhöht. Nach GI wurde eine durchschnittliche Zunahme der VC von 1,75 (0,7–3,2) L gemessen. Die statische Dehnbarkeit stieg deutlich an und fiel erst nach wenigen Minuten wieder auf Ausgangswerte.
Die Untersuchung der Lungenfunktion erfahrener Apnoewettkampfsportler zeigte keine Hinweise auf eine Ventilations- oder Gasaustauschstörung. Es wurden eine erhöhte CO2-Toleranz sowie erhöhte Lungendehnbarkeit gefunden. Ob letztere ein Frühzeichen für die Entwicklung einen Lungenemphysems ist muss durch Longitudinalstudien untersucht warden. Möglicherweise liegt eine erworbene oder angeborene erhöhte Dehnbarkeit der Kollagenfasern vor.