Pneumologie 2007; 61 - P314
DOI: 10.1055/s-2007-973281

Veränderungen der Lungenfunktion und der Atemmuskelkraft unter n- CPAP Beatmung bei Patienten mit OSAS, Vergleich von Rauchern und Nichtrauchern über mindestens 7 Jahre

K Pilz 1, P Dorow 1, P Meissner 1
  • 1DRK Kliniken Mark Brandenburg

Einleitung: Patienten mit schwerer obstruktiver Schlafapnoe werden mit einer n – CPAP Beatmungstherapie behandelt. Während der Beatmung wird ein positiver Druck bei In- und Exspiration in den Atemwegen erzeugt, so dass ein Kollaps der oberen Atemwege im Schlaf verhindert wird. Als Ausdruck des physiologsichen Alterungsprozesses der Lunge vermindert sich das FEV 1 von Lungengesunden um ca. 20ml/Jahr von Rauchern um ca. 40ml/Jahr.

Ziel der Untersuchung war es zu prüfen, ob der Beatmungsdruck im Langzeitverlauf über mehr als 7 Jahre eine Änderung der Lungenfunktion bewirkt.

Methoden: Es wurde eine Lungenfunktionsprüfung vor und unter n- CPAP durchgeführt.

Insgesamt wurden 90 Patienten (54±8Jahre, BMI 31±15kg/m2) untersucht. Diese wurden in 3 Gruppen eingeteilt. Gruppe A bildete die Kontrollgruppe. In diese wurden Patienten, die nicht rauchten und einen AHI <10/h aufwiesen, aufgenommen. Gruppe B wurden Patienten mit n- CPAP Therapie, die Nichtraucher waren zugeordnet. Gruppe C beinhaltete Patienten, die ebenfalls ein beatmungspflichtiges OSAS hatten, Raucher waren und während der Untersuchungszeit blieben. Ausgeschlossen wurden Patienten, die eine antiobstruktive Therapie durchführten oder deren FEV1bei Therapiebeginn um mehr als 10% erniedrigt war. Die mittlere Behandlungsdauer lag bei 7,7 Jahren.

Ergebnisse:

FEV 1 in % VC In

Vor

Nach

A

76,59

75,59

B

84,65

79,12

C

85,77

76,77

Im Verlauf kam es zu einer Abnahme des durchschnittlichen FEV1 in Gruppe A um 205ml, Gruppe B um 310ml und Gruppe C um 580ml. Die Vitalkapazität reduzierte sich in Gruppe A um 215ml, Gruppe B um 350ml und Gruppe C um 780ml. Der Atemwegswiderstand änderte sich unwesentlich von im Mittel 0,27kPa*s/L auf 0,23kPa*s/l.

Diskussion: Insgesamt kam es bei den untersuchten Patienten zu einer Abnahme des FEV1 und der Vitalkapazität ohne signifikante Änderung des Atemwegswiderstandes. Der Abfall des Tiffenau Index war in der Gruppe der Rauchen mit n-CPAP Beatmung wie erwartet am größten. Die CPAP Therapie allein führte zu einer nicht signifikanten zusätzlichen Einschränkung der Lungenfunktion.

Im Einzelfall kam es im Verlauf zu deutlichen Schwankungen des FEV1, so dass regelmäßige Kontrollen der Lungenfunktion und der Atemmuskelpumpe unter einer n- CPAP Beatmungstherapie insbesondere bei Hyperreagibilität empfehlenswert sind.