Pneumologie 2007; 61 - P195
DOI: 10.1055/s-2007-973178

Verbreitung zytologischer Verfahren in der bronchoskopischen Diagnostik peripherer pulmonaler Herde

KJ Franke 1, G Nilius 1, KH Rühle 1
  • 1Klinik-Ambrock, Hagen

Einleitung: Durch Hinzunahme von Methoden zur Gewinnung zytologischen Materials zur transbronchialen Zangenbiopsie wird die Sensitivität in der Diagnostik des peripheren Bronchialkarzinoms erhöht. Eine möglicherweise in Vergessenheit geratene effektive zytologische Technik stellt die transbronchiale Katheteraspiration dar. Zur Verbreitung zytologischer Verfahren sowie zum Stellenwert der transbronchialen Katheteraspiration im Vergleich zu transbronchialer Nadelaspiration und Bürstenabstrich führten wir eine Umfrage durch.

Methode: An sämtliche 99 Pneumologische Kliniken in Deutschland mit zweijähriger Weiterbildungsermächtigung im Fach Pneumologie wurden Fragebögen gesandt.

Ergebnisse: Wir erhielten einen Rücklauf von 70 Fragebögen (69%). 79% der Kliniken kombinieren die Zangenbiopsie mit zytologischen Methoden. Der Bürstenabstrich stellt mit 51% die am meisten verbreitete zytologische Technik dar gegenüber nur je 28% für die transbronchiale Katheteraspiration und die transbronchiale Nadelaspiration. Bei regelmäßiger Bronchiallavage durch 47% der Untersucher führt nur gut ein Viertel (27%) regelhaft eine Imprintzytologie durch.

Schlussfolgerungen: Der überwiegende Anteil der befragten Kliniken setzt regelmäßig kombiniert zytologische Verfahren ein, was aufgrund ihrer hohen Spezifität und einer Erhöhung der Trefferquote im Vergleich zur transbronchialen Zangenbiopsie alleine sinnvoll ist. Transbronchiale Katheter- und Nadelaspiration finden relativ selten Verwendung. Da es sich um die einzigen zytologischen Verfahren beim endoluminal nicht sichtbaren Tumor handelt, die eine signifikant höhere Trefferquote im Vergleich zur Zangenbiopsie aufweisen, sollten sie vermehrt zum Einsatz kommen.