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DOI: 10.1055/s-2007-973176
Erste Erfahrungen mit der Schlingenabtragung in der interventionellen Bronchoskopie
Die interventionelle Bronchoskopie spielt heute eine große Rolle in der täglichen Arbeit. Dabei ist meist eine rasche Beseitigung der zentralen Atemwegsverlegung durch Tumorgewebe entscheidend. Neben mechanischer Abtragung und Nd:YAG-Laser spielen andere Verfahren eine zunehmende Rolle (APC, Elektrokoagulation). Über erste Erfahrungen mit der Schlingenabtragung berichten wir.
Bei Patienten mit zentraler Atemwegsverlegung wurde im Rahmen einer starren kombinierten Bronchoskopie additiv zu den Standardverfahren der Stellenwert einer Polypektomieschlinge (Olympus FD-7C-1 bzw. 6C-1) und einer experimentellen „gewinkelten“ Schlinge (Olympus) überprüft.
Bei 12 Patienten mit exophytischer oder gemischter zentraler Verlegung (Trachea, n=4; Hauptbronchien, n=7; distal davon, n=5) war eine Atemwegsrekanalisation wegen bedrohlicher Atemnot und/oder Retention erforderlich. Anstelle von Nd:YAG-Laser, Zangenabtragung oder Coring out wurde eine Polypektomieschlinge oder eine neue Schlinge mechanisch oder in Verbindung mit HF-Chirurgie eingesetzt. Die Standardschlinge (n=5) war meist schwer über die Tumormasse zu platzieren und damit wenig effektiv einsetzbar (n=4). Wesentlich einfacher war sie zu platzieren, wenn diese abgewinkelt war (n=8). Damit ließ sich fast immer eine gute und rasche Reduktion der Tumormasse erreichen (n=6). Dabei wurde die Schlinge fast ausschließlich als mechanisches Abtragungsinstrument (n=7) eingesetzt. Meist war die Übersichtlichkeit gering, so dass die Anwendung der HF-Chirurgie zu riskant war. Blutungen oder andere Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die Rekanalisation war wesentlich schneller erreicht.
Die Anwendung einer „gewinkelten“ Schlinge vor allem als mechanisches Abtragungsinstrument ist eine interessante Alternative. Es ist eine rasche Reduktion der verlegenden zentralen Tumormasse denkbar, insbesondere wenn größere mechanische Instrumente nicht eingesetzt werden können oder nicht zur Verfügung stehen. Das Verfahren ist sehr kostengünstig.