Pneumologie 2007; 61 - P236
DOI: 10.1055/s-2007-973163

Langzeit-Überleben bei Patienten mit COPD und nicht-invasiver Beatmung mit dem Ziel einer maximalen CO2-Reduktion

M Dreher 1, M Haenel 1, J Storre 1, W Windisch 1
  • 1Universitätsklinik Freiburg

Hintergrund: Die Rolle der nicht-invasiven Beatmung (NIV) bei COPD-Patienten mit stabiler, chronisch-respiratorischer Globalinsuffizienz ist weiterhin umstritten.

Methodik: Das Langzeitüberleben und die Exazerbationsraten wurden retrospektiv bei COPD-Patienten, die zwischen März 1997 und Mai 2006 neu auf eine NIV mit dem Ziel einer maximalen CO2-Reduktion eingeleitet wurden, untersucht.

Ergebnisse: 73 Patienten (mittlere FEV1 30±12%Soll) wurden auf eine NIV eingeleitet. Der mittlere inspiratorische Beatmungsdruck lag bei 28±5 mbar, der End-exspiratorische bei 5±1 mbar und die mittlere Beatmungsfrequenz bei 21±3/min. Die 2- und 5-Jahresüberlebensraten lagen bei 82%, respektive 58%. Bei 18% der Patienten lag der Hämatokrit (HKT) vor der NIV-Einleitung bei ≤39%. 10% der Patienten hatten einen HKT ≥55%. Nach erfolgreicher NIV-Einleitung normalisierte sich der HKT bei diesen Patienten. Im ersten Jahr nach NIV-Einleitung lag die Hospitalisierungs-bedürftige Exazerbationsrate bei 1±1. Nur insgesamt 22% der Patienten exazerbierten im ersten Jahr nach NIV-Einleitung. Patienten mit einem erniedrigten HKT zeigten ein reduziertes Überleben, und ein größerer Anteil dieser Patienten, insgesamt 46%, exazerbierte im ersten Jahr nach NIV-Einleitung. Dagegen exazerbierte keiner der Patienten mit einem HKT ≥55%.

Zusammenfassung: Die NIV mit dem Ziel einer maximalen CO2-Reduktion könnte in der Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Behandlung der chronisch respiratorischen Insuffizienz bei COPD-Patienten spielen, da sie, verglichen mit historischen Kollektiven, eine Verbesserung des Überlebens und eine Reduzierung der Exazerbationen bewirkt. Dies sollte in naher Zukunft durch prospektiv-kontrollierte Studien weiter evaluiert werden.