Pneumologie 2007; 61 - V120
DOI: 10.1055/s-2007-973129

Verteilung von bronchoalveolären T-Lymphozyten bei COPD unterschiedlicher Schweregrade. Isolierte Expansion von alphaEbeta7+CD4+ T-Lymphozyten

A Müller 1, M Förster 1, M Grosser 2, A Reissig 1, C Kroegel 1
  • 1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Pneumologie & Allergologie/Immunologie, Klinik für Innere Medizin I
  • 2Bayer Vital GmbH, Leverkusen

Fragestellung: Diese Studie zielte auf die Charakterisierung der Differentialzytologie und Lymphozyten-Subpopulationen bei COPD verschiedener Schweregrade.

Methodik: CD4+ T-Lymphozyten aus der bronchoalveolären Lavage (BAL) von Patienten mit COPD (n=17), COPD mit Emphysem (n=15), Pneumonie (n=16), Asthma bronchiale (n=12), „Respiratory bronchiolitis interstitial lung disease“ (RB-ILD, n=2) und einer Kontrollgruppe (n=12) gesunder Freiwilliger wurden mittels Durchflusszytometrie auf die Expression von CD25, CD103 sowie FoxP3 in diesen beiden Subpopulationen untersucht. Die Daten sind als Median [Min-Max] dargestellt.

Ergebnisse: Der Anteil der αEβ7 +CD4+ T-Lymphozyten in der BAL von Patienten mit COPD (GOLD II) unterschied sich mit 20,20% [7,60–67,20] nicht signifikant von der Kontrollgruppe (24,09% [9,29–44,76]. Bei COPD-Patienten mit Emphysem (GOLD IV) war ihr Anteil jedoch mehr als verdoppelt (46,80% [13,69–76,00], p<0,05). Zwei Patienten mit RB-ILD zeigten ein ähnliches αEβ7-Expressionsmuster wie Patienten mit Emphysem (42,34 [23,84–60,83]). Bei Patienten mit COPD/Emphysem (n=5) exprimierten 39,33% [25,26–33,48] der CD25+ und 11,67% [1,97–46,47] der αEβ7 +CD4+ T-Lymphozyten FoxP3. Obwohl weniger αEβ7 + als CD25+CD4+ T-Lymphozyten FoxP3 exprimierten, erreichte die Expressionsintensität das gleiche Niveau (Mediane spezifische Fluoreszenzintensität: 7,48 [3,15–26,34] für CD103+ vs. 9,46 [7,60–22,77] für CD25+CD4+ T-Lymphozyten).

Schlussfolgerung: Die gezeigten Daten legen nahe, dass es sich bei COPD/Emphysem (GOLD IV) um eine Autoimmunerkrankung handelt.