Zusammenfassung
Der MDK in Hessen berichtet über seine Erfahrungen mit der systematischen Stichprobenprüfung
im Krankenhaus nach § 17 c KHG. Hierbei zeigten sich in der Praxis einerseits eine
hohe Akzeptanz des Verfahrens durch die Krankenhäuser, aber auch einzelne Probleme
des Prüfverfahrens entsprechend den Gemeinsamen Empfehlungen von Kostenträgern und
Krankenhausgesellschaft. Am gravierendsten ist hierbei eine systematische Verzerrung
durch Herausnahme der Fälle aus der Stichprobe, die sich in einer Einzelfallprüfung
wegen Auffälligkeiten befinden. Hierdurch wird die Validität dieses aufwendigen Verfahrens
einer Stichprobenprüfung nach § 17 c KHG in Frage gestellt und die Umsetzbarkeit der
Ergebnisse gefährdet. Modifikationen des Verfahrens erscheinen deshalb notwendig,
um valide und zuverlässige Daten erheben zu können, die eine Aussage über die Grundgesamtheit
ermöglichen.
Abstract
Hospital billing converted to “German diagnosis-related groups” (G-DRG) for in-patient
treatment in Germany is reviewed, except in psychiatry where per-diems are still in
use. Currently thousands of bills are sent to the Medical Service for scrutiny. In
addition, the law relating to Hospital Financing (Krankenhausfinanzierungsgesetz,
para. 17 c) provides for systematic checks on a random sample of bills from a given
hospital. The Medical Service of the Social Security Health Insurance reports on the
experience in the State of Hessen. Present regulations exclude from the random sample
those bills that have already been presented for a check on a case by case basis.
Excluding these cases from the random sample introduces a bias in an avoidable way.
The present rule is contrary to valid conclusions from the random sampling and should
be abolished.
Schlüsselwörter
DRG - systematische Stichprobe - § 17 c KHG
Key words
DRG - random sample - § 17 c KHG
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Korrespondenzadresse
Dr. med. J. Essen
Medizinischer Dienst der Kran-kenversicherung in Hessen
Zimmersmühlenweg 23
61440 Oberursel
eMail: j.vanessen@mdk-hessen.de