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DOI: 10.1055/s-2007-972125
„Paracyclische Ovulationen“ und „Schreckblutung“ – Zur Rezeption der Arbeiten Hermann Stieves in der psychosomatischen Gynäkologie
Hermann Stieve (1886–1952), auch „Anatom der Gynäkologen“ genannt, wird bis in die heutige Zeit in Arbeiten zur psychosomatischen Gynäkologie immer wieder als Grundlagenforscher zur Auswirkung nervöser Veränderungen auf das reproduktive System genannt, insbesondere im Zusammenhang mit der so genannten psychogenen Infertilität. Nur in erschreckend wenigen Publikationen werden die Umstände benannt und kritisch diskutiert, unter denen Stieve sehr viele seiner Erkenntnisse gewonnen hat, nämlich durch die rasche Obduktion zum Tode Verurteilter unter dem NS-Regime, darunter vieler Widerstandskämpfer. In diesem Beitrag wird dargestellt, wie die Arbeiten Stieves in der Fachliteratur bisher rezipiert worden sind, und welche neueren Erkenntnisse es zu seinen damaligen Forschungsarbeiten und zu deren Ergebnissen gibt.