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DOI: 10.1055/s-2007-972117
Männer im Kreißsaal – Realität und Notwendigkeiten
Fragestellung: Moderne familienorientierte Geburtshilfe fordert eine aktivere Einbindung der Partner. Dieser stehen jedoch häufig innere Vorbehalte von Hebammen und Ärzt(inn)en gegenüber, welche Männer in der Praxis teilweise als störende Begleiter erleben. Über die Interaktion zwischen Klinikpersonal und werdenden Eltern ist unter besonderer Berücksichtigung der Männerrolle wenig bekannt.
Methodik: In einer Literaturrecherche verschiedener Datenbanken wurden derzeit bestehende Studien, welche Männer in der Geburtshilfe beobachteten, analysiert und Trends dargestellt:
Ergebnisse: Die Anwesenheit des Partners kann einen entscheidenden Einfluss auf den Geburtsverlauf haben. Positive Einflüsse scheinen durch eine gezielte Vorbereitung werdender Väter gestärkt zu werden. Dabei können Aufklärungen über aktive Maßnahmen zur Unterstützung der Frau und über pathologische Geburtsverläufe im Vorfeld emotionalen Stress von Männern unter der Geburt enorm senken. Das Geburtserlebnis des Paares hängt außerdem stark von einer verständlichen Kommunikation und Interaktion zwischen Vater, Mutter und Personal ab.
Schlussfolgerung: Nach derzeitiger Datenlage erscheinen Bedürfnisse, aber auch Potential begleitender Partner bei der Geburt ihres Kindes durch traditionelle Rollenverteilung noch weitgehend unberücksichtigt. Selbstbestimmte Geburtshilfe, die Männer als wesentlichen Bestandteil integriert, kann nur bei der inneren Überzeugung des Personals beginnen.