Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - FV_10
DOI: 10.1055/s-2007-972088

Multiprofessionelles Netzwerk Schwangerschaft und Wochenbett

K Weidner 1, V Hellmann 2, B Marx 1, F Einsle 1
  • 1Poliklinik f. Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Carus an der TU Dresden, Dresden
  • 2Frauenärztliche Gemeinschaftspraxis, Dresden

Fragestellung: Die psychosomatische Behandlung Schwangerer stellt in der Praxis eine große Herausforderung dar, insbesondere in Hinblick auf lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz oder aber Unsicherheiten bezüglich psychotherapeutischer Herangehensweise. In Dresden wurde das multiprofessionelle Netzwerk Schwangerschaft und Wochenbett zur ambulanten Versorgung von Schwangeren und Wöchnerinnen mit psychischen, psychiatrischen und psychosomatischen Störungen und Erkrankungen gegründet. In diesem Netzwerk arbeiten 14 Kolleginnen zusammen: Ärztinnen verschiedener Fachrichtungen (Frauenheilkunde, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Allgemeinmedizin, Psychiatrie), Psychologinnen (verhaltenstherapeutisch und psychodynamisch arbeitend); Hebammen, Still- und Laktationsberaterin, Sozialpädagogin, Physiotherapeutin.

Methodik: Die Arbeit dieses Netzwerkes wird anhand der laufenden Basisdokumentationen seit 2004 deskriptiv dargestellt.

Ergebnisse: Aktuell konnten 227 Basisdokumentationen erfasst werden. Der Schwerpunkt der Auswertung liegt auf der Analyse der Zuweisungsgründe und -modalitäten, den psychischen Diagnosen der Patientinnen und den innerhalb des Netzwerks durchgeführten Interventionen.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen den Bedarf einer multiprofessionellen psychotherapeutischen Behandlung auch in der Schwangerschaft oder unmittelbar nach stattgehabten Schwangerschaftskomplikationen. Psychische und psychosomatische Erkrankungen müssen möglichst frühzeitig behandelt werden, um somit Störungen im weiteren Schwangerschaftsverlauf, Geburt, Wochenbett oder in der Mutter – Kind – Beziehung zu vermeiden.