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DOI: 10.1055/s-2007-972082
Einfluss von Stress auf die Entstehung von stillbedingten Brusterkrankungen
Fragestellung: Über die Pathogenese der Mastitis puerperalis ist bekannt, dass Faktoren wie Mamillenwunden, HLA-Status oder Primiparität das Auftreten des für die Mastitis ursächlichen Milchstaus fördern. Klinische Erfahrungen zeigen einen Zusammenhang zwischen psychischem Stress und dem Auftreten von Milchstau und Mastitis puerperalis, der bisher jedoch nicht objektiviert wurde.
Methodik: In einer Langzeituntersuchung wurde ein Kollektiv von 408 schwangeren Frauen in Berlin vom ersten Trimenon bis zum ersten abgeschlossenen Lebensjahr der Kinder beobachtet. Mittels einer standardisierten psQ-20-Erhebung wurden regelmäßig präpartal und postpartal das Stressniveau der Frauen erfasst. Parallel dazu wurde das Auftreten stillbedingter Brusterkrankungen ermittelt.
Ergebnisse: Je höher das Stressniveau angegeben wurde, desto wahrscheinlicher war das Auftreten von Stillwunden, Milchstau, Mastitis puerperalis und Mamma-Abszessen während der Stillzeit.
Schlussfolgerung: Erhöhter Stress (sowohl präpartal als auch postpartal) fördert nach unseren Untersuchungen das Auftreten von Stillproblemen und entzündlichen Brusterkrankungen während der Laktationsphase. Dieser Befund sollte bei der Betreuung von Wöchnerinnen berücksichtigt werden.