OP-Journal 2000; 16(1): 61-67
DOI: 10.1055/s-2007-971856
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Osteotomien des Unterschenkels nach fehlverheilten Frakturen

F. Holz, A. Wentzensen, V. Heppert
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Publication Date:
12 April 2007 (online)

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Zusammenfassung

In Achsfehlstellung verheilte Unterschenkelfrakturen oder fehlverheilte Tibiakopffrakturen führen unweigerlich über Fehlbelastung eines Gelenkkompartiments zur fortschreitenden Kniegelenksarthrose, das gleiche gilt für Fehlstellungen des Sprunggelenkes. Je nach Ort der Fehlstellung und vorliegenderWeichteildeckung bieten sich verschiedene Korrekturoperationen mit dem Ziel der Entlastung des teilzerstörten Gelenkabschnittes, Entlastung des Kapsel-Band-Apparates sowie auch einer Besserung des subjektiven Beschwerdebildes an. Die Korrekturmaßnahme soll zu einer Verlangsamung, bei rechtzeitigem Eingreifen zum Stopp des degenerativen Umbaus der Fehlstellung benachbarter Gelenkabschnitte führen. Prinzipiell unterscheidet man Osteotomien im metaphysären oder diaphysären Bereich. Wenn möglich, sollten Osteotomien im metaphysären Bereich auf Grund der besseren knöchernen Heilung durchgeführt werden. Eine exakte Fehlstellungsanalyse bez. aller räumlicher Ebenen ist unerlässlich. Neben einer klinischen Untersuchung, die auch auf scheinbare Fehlstellungen achten muss, ist eine ausgiebige radiologische Diagnostik mit Ganzbeinaufnahmen, ggf. ergänzt durch computertomographische Untersuchungen erforderlich. Eine breite und differenzierte präoperative Aufklärung muss erfolgen, dem Verletzten muss eine realistische Erwartungshaltung vermitteltwerden. Korrekturosteotomien setzen einen erfahren Operateur voraus.