Zeitschrift für Phytotherapie 2007; 28(1): 21
DOI: 10.1055/s-2007-971840
Forschung
Crataegus
© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Pilotstudie unter erschwerten Bedingungen: Selbstgefertigter Crataegus-Mischextrakt wirksam bei 18 Patienten mit Herzinsuffizienz

M.-A. Scarlat1 , S. Scarlat2 , M. Ştefănescu1 , M. Tamaş3
  • 1Medizinisches Zentrum für ambulante Diagnostik und Therapie Ploieşti, RO
  • 2Fakultät für Medizin C »Carol Davila«, Bukarest, RO
  • 3Vorstand des Lehrstuhls für Pharmazeutische Botanik, Fakultät für Pharmazie, Cluj-Napoca, RO
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Publication History

Publication Date:
22 February 2007 (online)

18 Patienten mit myogener Herzinsuffizienz der Stadien I bis III nach NYHA erhielten für die Dauer von 8 Wochen 3u2 Kapseln à 0,37 g eines selbst gefertigten Crataegus-Trockenextraktes. Die standardisierte pharmazeutische Zubereitung erfolgte aus Blättern, Blüten und Früchten den Spezies Crataegus monogyna bzw. C. oxyacantha, die in Transsilvanien (Rumänien) geerntet wurden. Die Trockendroge Weißdornblätter mit -blüten (Crataegi folium cum flore) wurden in einer Mühle zerrieben. Das gesiebte Pulver wurde im Verhältnis 1:2,7 (g/g) mit Ethanol 70 Vol % extrahiert. Die Früchte wurden nach dem Deutschen Homöopathischen Arzneibuch bearbeitet. Die im September vollreif geernteten Früchte wurden zuerst in einem Mahlwerk zerrieben und der Wassergehalt bestimmt. Danach wurde eine Menge von 90 Vol % Ethanol zugegeben, die dem halben Wassergehalt entspricht, und nach weitern drei Stunden die zweite Hälfte Ethanol. Die beiden Extrakte wurden anschließend zusammengeführt: drei Teile Früchte-Trockenextrakt mit einem Teil Blatt-Blüten-Trockenextrakt. Daraus hat das Laboratorium für Mikroproduktion der Fakultät für Pharmazie Cluj-Napoca opake Kapseln hergestellt, sodass eine Kapsel 0,37 g Crataegus-Trockenextrakt enthielt.

Die Patienten wurden sowohl aus dem Medizinischen Zentrum für ambulante Diagnostik und Therapie Ploiesžti als auch in der Privatpraxis rekrutiert. Eingeschlossen wurden Patienten mit myogener Herzinsuffizienz der Stadien I bis III NYHA. Wegen des Pilotcharakters der Studie wurde keine weitere Differenzierung im Hinblick auf die Pathogenese der Herzinsuffizienz vorgenommen. Voraussetzung war allerdings, dass keine Indikation zur Änderung der zuvor durchgeführten medikamentösen Therapie bei Aufnahme in die Studie bestand. Zu Beginn (Zeitpunkt Null) und am Ende der Studie (Woche 8) wurde bei jedem Patienten eine eingehende Anamnese und klinische Untersuchung vorgenommen, mit Einstufung des Schweregrades der Herzinsuffizienz nach NYHA; es wurden ein EKG geschrieben, die Echokardiographie durchgeführt und das N-terminale-natriuretische-Peptid (proBNP) bestimmt.

Wegen des Pilotcharakters der Studie und der geringen Fallzahl wurde auf eine statistische Bewertung verzichtet. Die Änderungen der Ejektionsfraktion sind in [Abb. 1] für jeden der 18 Patienten dargestellt. Die sonographisch ermittelten Vertrikeldurchmesser nahmen bei 15 der 18 Patienten im Lauf der Therapie ab; die Messwerte des proBNP wurden ebenfalls mehrheitlich gesenkt. Unerwünschte Ereignisse wurden nicht beobachtet.

Abb. 1: Ejektionsfraktion der 18 Patienten vor und nach 8-wöchiger Therapie mit dem Crataegus-Mischextrakt

Die Ergebnisse sprechen dafür, dass der Crataegus-Mischextrakt unter 8-wöchiger Therapie bei den Patienten mit Herzinsuffizienz mehrheitlich zur Verbesserung der kardialen Leistungsfähigkeit beigetragen hat.

Korrespondenz (in englischer Sprache)



Email: alin_scarlat@yahoo.com

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