Untersuchungen der morphologischen Veränderungen nach Radiofrequenzablation (RFA) in der Leber

Einleitung: Die radiofrequenz-induzierte Thermoablation (RFA) ist ein neues Verfahren für die Therapie primärer und sekundärer maligner Leberläsionen. Über die morphologischen Veränderungen, die durch die Therapie im Lebertumor und im umgebenden Lebergewebe gesetzt werden, ist bisher wenig bekannt. Methode: An 12 gesunden Schweinen wurde eine Radiofrequenzablation in der Nähe der großen Gefäße durchgeführt. Die Lebern wurden in unterschiedlichen Zeitintervallen entnommen und morphologisch aufgearbeitet. Zusätzlich erfolgte die histologische und immunhistologische Analyse von 3 humanen Leberresektaten nach einer RFA-Therapie wegen Lebermetastasen oder eines HCC. Ergebnisse: Die RFA führt zu einer Koagulationsnekrose ohne wesentliche Störung der Sinus- und Portalfeldarchitektur (sog. Thermofixation). Die Form und Größe der frühen Läsion ist variabel und hängt von der Nähe größerer Blutgefäße ab. Um größerer Blutgefäße innerhalb einer Läsion fand sich ein vitaler Leberrand. Kleinere Blutgefäße zeigen Endothelalterationen. Die Läsion wird im weiteren Verlauf bindegewebig abgekapselt. Immunhistochemisch stellte sich ein deutlich geringeres peritumorales Lymphozyteninfiltrat um die mit RFA behandelten humanen Lebermetastasen im Vergleich zu unbehandelten Lebermetastasen dar (CD3 nach Behandlung 17/HPF vs. unbehandelt 44/HPF; CD4: 3 vs. 15/HPF; CD8 3 vs. 9/HPF). Die histiozytäre Reaktion war stärker (CD68: 9,4 vs. 2,9/HPF). Schlussfolgerung: Die Radiofrequenzablation führt zu einer Koagulationsnekrose unter dem Bild der Thermofixation, die fibrös abgekapselt wird und ihre immunogene Eigenschaften verliert. Es kommt zu einer ungenügenden histiozytären Reaktion. Der Verlauf der Gefäße muss bei Planung der RFA berücksichtigt werden, da offenbar durch den Wärmeabtransport die Größe und Form der Läsion beeinflusst wird. Um größere Gefäße kann auch eine Zone vitalen Gewebes als Ursache für ein Rezidiv verbleiben.

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