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DOI: 10.1055/s-2007-967814
Hochauflösende genomische Analyse des HCC
Bisherige genomische Analysen haben beim hepatozellulären Karzinom (HCC) teilweise charakteristische, rekurrente chromosomale Alterationen ergeben. In einer Meta-Analyse der bis 2003 publizierten CGH-Studien konnten wir signifikant mit Ätiologie und Tumorprogress assoziierte, genomische Imbalancen nachweisen. Zur weiteren Eingrenzung der relevanten Chromosomenabschnitte haben wir ein repräsentatives Kollektiv von 12 HBV-, 16- HCV-, 11 alkohol-induzierten sowie 12 HCCs ohne definitiv eruierbare Ätiologie (lsquor;kryptogenrsquor;) mittels sog. lsquor;Matrix-CGHrsquor; (8k-BAC-CGH-Array mit einer genomweit mittleren Auflösung von 0,4 Mbp) untersucht.
Im Gesamtkollektiv gelang es, die häufigen Zugewinne auf den Chromosomenarmen 1q (68%), 6p (41%), 8qter (41%), 17qter (31%), 19p (34%) und 20q (40%) und die chromosomalen Verluste auf 1p (34%), 4q (44%), 8pter (50%), 13q (38%), 14q (28%), 16q (34%), 17p (40%) und 18q (25%) gegenüber den konventionellen CGH-Analysen weiter einzugrenzen. Für den Chromosomenarm 4q, dessen Verlust mit einer HBV-Ätiologie assoziiert ist, lassen sich segmentale chromosomale Verluste in 83% der HBV-assozierten HCCs mit zwei minimalen Überlappungsregionen definieren. Zudem zeigen HBV- gegenüber HCV-assoziierten HCCs gegensinnige chromosomale Aberrationen auf den Chromosomen 7 und 14. Während 33% der HBV-assoziierten HCCs Verluste auf Chromosom 7 zeigen, ist diese Region in 44% der HCV-assoziierten HCCs überrepräsentiert. Auf Chromosom 14 lassen sich in 50% der HBV-assoziierten HCCs Verluste detektieren, während HCV-assoziierte HCCs hier balanciert sind. Weiterhin ließen sich 64 BAC-Klone auf Chromosom 8q identifizieren, die in einer Cluster-Analyse lsquor;kryptogenersquor; (NASH-assoziiert?) von alkohol-induzierten HCCs differenzieren. Diese Beobachtung spricht trotz der mutmaßlich verwandten Pathogenese für eine zumindest partiell differente molekulare Hepatokarzinogenese. Die hochauflösende Array-CGH-Analyse ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Definition der für die Hepatokarzinogenese entscheidenden Genveränderungen.
ASH - HBV - HCC - HCV - Hepatitis - NASH