Pneumologie 2007; 61 - A22
DOI: 10.1055/s-2007-967243

CLCA-Inhibitoren reduzieren die LPS-induzierte Mukusexpression in humaner Atemwegsmukosa

HP Hauber 1, T Goldmann 2, E Vollmer 2, B Wollenberg 3, P Zabel 1
  • 1Medizinische Klinik, Forschungszentrum Borstel
  • 2Pathologie, Forschungszentrum Borstel
  • 3HNO-Klinik, UKSH Campus Lübeck

Einleitung: Eine gesteigerte Expression des calcium-aktivierten Chloridkanals hCLCA1 induziert die Muzinexpression in Epithelzellen. Im Mausmodell hemmen die CLCA-Inhibitoren Niflumansäure (Niflumic acid, NFA) und ein Homolog, MSI-2216, die LPS-induzierte Mukusexpression. Es wurde daher untersucht, ob LPS auch in humanen Atemwegen die Mukusexpression über hCLCA1 steigert und ob eine pharmakologische Blockierung von hCLCA1 zu einer verminderten Mukusexpression führt. Methodik: Explantierte humane Atemwegsmukosa aus den oberen Atemwegen und die mukoepidermoide Zelllinie Calu-3 wurden über 24 Stunden mit LPS (10 ng/ml bzw. 200 ng/ml) mit und ohne Zugabe von NFA oder MSI-2216 in ansteigenden Konzentrationen (10, 100 und 500µmol/l bzw. 5, 50 und 100µmol/l) stimuliert. Die hCLCA1- und MUC5AC-Genexpression wurde mittels Real time PCR quantifiziert und die epitheliale Mukusexpression über die PAS-Färbung gemessen. Zusätzlich wurde die Anzahl inflammatorischer Zellen in der Submukosa mittels Immunhistochemie bestimmt. Ergebnisse: LPS steigerte die signifikant die mRNA Expression von hCLCA1 und MUC5AC sowie die epitheliale Mukusproteinexpression (p 0,05). Diskussion: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die LPS-induzierte Mukusexpression zu einem Teil durch hCLCA1 vermittelt wird. CLCA-Inhibitoren vermindern die LPS-induzierte Mukusexpression in vitro und ex vivo. Die Blockierung von hCLCA1 könnte somit einen möglichen therapeutischen Ansatzpunkt darstellen, um die bakteriell vermittelte Mukushypersekretion zu reduzieren.