Pädiatrie up2date 2007; 2(4): 371-385
DOI: 10.1055/s-2007-967037
Kinderchirurgie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präoperative Vorbereitung

Jochen  Michael  Strauß, Karin  Becke
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Publikationsdatum:
23. November 2007 (online)

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Kinder haben im Vergleich zu Erwachsenen eine erhöhte anästhesiebedingte Morbidität und Mortalität. Respiratorische Komplikationen wie Laryngo- und Bronchospasmus, Hypoxämien während jeder Phase der Narkose und die Entwicklung von Atelektasen sind die am häufigsten berichteten Komplikationen [1]. Um Kinder mit erhöhtem Risiko im Vorfeld der Narkose erkennen und in der Folge adäquat behandeln zu können, ist eine gewissenhafte präoperative Evaluation unerlässlich. Vor allem die Forderungen nach wissenschaftlicher Evidenz und sinnvollem Einsatz apparativer und finanzieller Ressourcen sind Anlass, scheinbar bewährte Verfahrensweisen und längst gewohnte Wege neu zu überdenken. Dazu gehört beispielsweise auch die Frage, wie sinnvoll routinemäßig - also ohne relevanten klinischen Befund - erhobene Laborwerte sind? Der früher weit verbreitete Glaube an Laborwerte wird deshalb heute viel kritischer beurteilt. Dazu mag die Erkenntnis, dass Normalwerte keine Versicherung für eine komplikationsfreie Narkose bedeuten, beigetragen haben. Den heutigen Standpunkt könnte man auf folgenden Satz komprimieren:

Merke: Bei klinisch gesunden Kindern können alle für die Durchführung einer Anästhesie relevanten Informationen allein durch gewissenhafte Untersuchung und sorgfältige Anamnese erhoben werden.

Vorsorgeprogramme stellen sicher, dass Kinder im Verlauf ihres Heranwachsens regelmäßig von Kinderärzten gesehen, untersucht und in ihrer Entwicklung beurteilt werden. Kaum ein Kind ist wirklich „unbekannt”. Da liegt es auf der Hand, dass Kinderanästhesist und Kinderarzt eng zusammenarbeiten und Informationen austauschen, wenn es um die chirurgische bzw. anästhesiologische Versorgung ihrer Patienten geht.

Literatur

Prof. Dr. med. Jochen M. Strauß

Klinik für Anästhesie, perioperative Medizin und Schmerztherapie

HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Schwanebecker Chaussee 50

13125 Berlin

Telefon: 030/9401 53200

Fax: 030/9401 53209

eMail: jochen.strauss@helios-kliniken.de

Dr. med. Karin Becke

Abteilung für Anästhesie

Cnopf'sche Kinderklinik/Kliniken Hallerwiese

Diakonie Neuendettelsau

St.-Johannis-Mühlgasse 19

90419 Nürnberg

Telefon: 0911/334001

eMail: Karin.Becke@nbg.diakonieneuendettelsau.de