Intensivmedizin up2date 2007; 3(4): 297-311
DOI: 10.1055/s-2007-966696
Operative Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gastrointestinale Auswirkungen des (septischen) Schocks

Hanns-Peter  Knaebel, Markus  W.  Büchler
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Publication Date:
24 October 2007 (online)

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Kernaussagen

Das klinische Erscheinungsbild der Sepsis reicht von weniger schweren Verlaufsformen bis zum septischen Schock und Multiorganversagen. Ungeachtet seiner pathophysiologischen Ursache ist ein Schock häufig mit weiteren Sekundärkomplikationen behaftet.

Ätiologie und Epidemiologie. Die Sepsis und der septische Schock sind sowohl medizinisch, als auch gesundheitsökonomisch in Deutschland ein zunehmendes Problem, das erhebliche Ressourcen beansprucht.

Pathophysiologie. Die Ischämie und Reperfusion der Mikrozirkulation viszeraler Organe mit dem resultierenden Hypoxämieschaden ist der entscheidende Mechanismus für gastrointestinale Komplikationen im Schock.

Gastrointestinale Krankheitsbilder im Schock. Patienten im oder nach einem Schock können durch Ischämie und Reperfusion eine breite Palette an verschiedenen Erkrankungen der viszeralen Organe des kompletten Gastrointestinaltraktes, der Gallenblase und des Pankreas entwickeln. Da Reperfusionsschäden auch protrahiert auftreten können, müssen diese Patienten im Verlauf engmaschig (klinisch) re-evaluiert werden.

Diagnostik. Im Zeitalter der hoch-technologischen Radiodiagnostik liefern Sonographie und Röntgen Abdomen häufig wertvolle Informationen zur Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten und zur Unterstützung der therapeutischen Entscheidungsfindung. Goldstandard der Bildgebung beim Intensivpatienten bleibt jedoch die Computertomographie.

Konservative Therapie. Die frühe kardiozirkulatorische Stabilisierung bei Patienten mit schwerem Schock oder Sepsis-induzierter Gewebehypoperfusion (Hypotension oder Laktatazidose) sollte so früh wie möglich nach Erkennen des Syndroms begonnen werden. Während der ersten 6 h der kardiozirkulatorischen Stabilisierung bei Schock-induzierter Hypoperfusion sollten alle folgenden Zielgrößen Teil des Behandlungsprotokolls sein: Zentralvenöser Druck, mittlerer arterieller Druck, Urinproduktion, zentralvenöse Sauerstoffsättigung.

Operative Therapie. Die operative Therapie bei Patienten im Schock muss frühzeitig, symptomorientiert, aber auch umfassend sein, um eine komplette Fokussanierung in einem operativen Eingriff zu erreichen.

Literatur

PD Dr. Hanns-Peter Knaebel

Aesculap AG & Co. KG

Am Aesculap Platz
78532 Tuttlingen

Email: hanns-peter.knaebel@aesculap.de