Laryngorhinootologie 2007; 86: 110-121
DOI: 10.1055/s-2007-966307
Ohrfehlbildungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Komplikationen der Ohrmuschelanlegeplastik

O.  Staindl1 , V.  Siedek2
  • 1Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
  • 2Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Großhadern
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Publication Date:
13 April 2007 (online)

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Zusammenfassung

Das Komplikationsrisiko der Ohrmuschelanlegeplastik wird unterschätzt; es ist in ca. 5 % mit Fühkomplikationen (Hämatom, Infektion, Fadenfisteln und Granulomen, allergischen Reaktionen, Druckulzera, Schmerzsensationen, Asymmetrien im Seitenvergleich) und in über 20 % mit Spätkomplikationen zu rechnen (Rezidive, Telefonohr, übermäßige Kantenbildung, zu starkes Anliegen der Ohrmuschel, Einengung des Gehörgangs, Keloid und „Katastrophenohr”). Deformitäten werden, soweit sie nicht den Anlegeeffekt betreffen, vom Patienten weniger kritisch eingeschätzt als vom Operateur. Ursachen von Komplikationen und Deformitäten sind überwiegend falsche Indikationsstellung und falsche Auswahl des Operationsverfahrens. Die Wahl des Operationsverfahrens muss der individuellen Ohrmorphologie angepasst sein. Für das Auftreten und den Verlauf von Frühkomplikationen sind neben der Operationstaktik auch Verbandstechnik und Kontrolle, gegebenenfalls Frührevision entscheidend. Bei Spätkomplikationen wie Keloid und zu stark anliegender Ohrmuschel haben sich freie Vollhautlappen am besten bewährt. Starke Deformitäten lassen häufig nur noch eine Korrektur mit eingeschränkt zufriedenstellendem Ergebnis zu.

Literatur

Prof. (em.) Dr. med. Otto Staindl

Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Paracelsus Medizinische Privatuniversität

Müllner Hauptstraße 48

A-5020 Salzburg

Dr. med. Vanessa Siedek

Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Großhadern

Marchioninistraße 15

81377 München

Email: vanessa.siedek@med.uni-muenchen.de