intensiv 2007; 15(5): 216-217
DOI: 10.1055/s-2007-963569
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Hanno H. Endres1 , Holger Beuse1
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Publication Date:
12 October 2007 (online)

Uneins in England

Die Parameter, die dazu benutzt werden, die Erholung des Patienten von einer neuromuskulären Blockade zu beurteilen, müssen dringend definiert werden, fordert eine Studie britischer Anästhesisten. Grayling und Sweeny vom Bournemouth Hospital haben in ihren Untersuchungen festgestellt, dass unter den Narkotiseuren des Königreichs keinerlei Konsensus darüber besteht, welches Kriterium am zuverlässigsten Aufschluss über den Stand der Kurarisierung liefert. Graylings Team hat mittels eines Fragebogens die Anästhesisten an zwölf britischen Krankenhäusern um ihre Standpunkte und Praktiken gebeten - 534 Antworten haben sie bekommen.

Die im Journal „Anaesthesia” veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass 28,5 % der Antwortenden einen peripheren Nervenstimulator verwenden, während 9,4 % routinemäßig von einem quantitativen Nervenstimulator Gebrauch machen. Mit 62 % hat die Mehrheit noch nie derartige Geräte benutzt, um ihre Patienten zu beurteilen. Allerdings ließen 25 % die Frage nach der zur Extubation gewünschten „Train-Of-Four-Ratio” (TOFR) unbeantwortet oder akzeptierten TOFRs von unter 70 %.

Als weitere Extubationskriterien wurden das reproduzierbare Anheben des Kopfes, ein normales Atemmuster, normale Vitalkapazität sowie die Fähigkeit, die Augen zu öffnen und die Zunge herauszustrecken genannt. Weniger als ein Prozent der Befragten gab den oft als verlässlich zitierten „Tongue-depressor-Test” an, bei dem der Patient einen Holzspatel mit den Zähnen so festhalten soll, dass der Untersucher ihn nicht herausziehen kann.

Für die Autoren deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Grenzen bestimmter klinischer Zeichen häufig unbekannt sind und gleichzeitig andere falsch angewandt und interpretiert werden. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass in den Anästhesieabteilungen, die über entsprechendes Monitoring verfügen, nur begrenztes Wissen über die mindestens empfohlene TOFR vorhanden ist.

„Es besteht eine deutliche, allgemeine Verunsicherung unter den Klinikern, welche Methode die Beste ist, um den Status der neuromuskulären Restblockade zu beurteilen”, schließen Grayling und seine Kollegen und fordern, dass die derzeitigen Standards an die jüngsten Neuerungen auf dem Gebiet der Nervenstimulation angepasst werden (Anaesthesia 2007; 62: 806 - 809).

(hhe)

Hanno Endres
Holger Beuse

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